Dictionary of Arguments

Philosophical and Scientific Issues in Dispute
 

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Cross-author Glossary


The names at the end don’t indicate the author but the source. The author is indicated by the name on top e.g.
Concept x/Author1VsAuthor2/Putnam:….

I 373
Horwich

Up until now all texts in this file (AnaLytic Philosophy) are in German. The new projects will be carried on in English.



A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X / Y  Z 

 

W

 

 

 

Wahrh      Wbed      Wfun     Wkrit      Wpräd      Wtaf      W‑Satz       Wwert        Wahrn      Wahrsch     Web   

 

 Welt         Wert       Wes       Wid        Wied       Wil         Wirk         Wiss      Wohl      Woll     Wor      Wu

 

 

 

 

 

 

wahr/Kripke/Berka: : ist die Formel A, im Modell j, das mit der MS (P,K,R) verbunden ist, wenn j(A,G) = T.

             A ist falsch, wenn j(A,G) = F. I 178

                                                                                                                     Berka

 

wahre Aussage/Tarski: x ist eine wahre Aussage ((s) nicht Aussagenfunktion, diese können nicht wahr sein, nur erfüllbar!)   ‑  Schreibweise x e Wr  ‑  gdw.

             x e AS und wenn jede unendliche Folge von Klassen x erfüllt.

             Terminologie/Schreibweise: Wr: Klasse der wahren Aussagen.

             unendlich/endlich/Tarski: statt mit unendlichen Folgen, könnte man auch mit endlichen Folgen operieren: diese müssten dann eine variable Anzahl Glieder haben.

             endliche Folge/Tarski: diesen Begriff könnten wir verallgemeinern:

             alt: bei der bisherigen Interpretation muss eine Folge, die das n‑te Glied besitzt, auch alle Glieder mit Indices < n besitzen. I 482

                                                                                                                     Berka

 

wahre Aussage/Tarski: "wahr" muss man dann nur Aussagen nennen, die die "leere Folge" tatsächlich erfüllt.

             Das ist künstlich, aber bei mathematischen Konstruktionen nicht ungewöhnlich. I 483

 

                                                                                                                     Berka

 

richtige (= relativ wahre) Aussage/Bereich/Tarski: x ist eine richtige Aussage in dem Bereich a gdw. x e AS und wenn jede unendliche Folge von Unterklassen der Klasse a die Aussage x im Bereich a erfüllt I 487

                                                                                                                     Berka

 

wahr/Tarski:  "x ist wahr" = def "jedes Ding erfüllt x".

             Das liefert für jeden Einsetzungsfall auch einen W‑Satz. So ist es gerechtfertigt, den rechts von "<>" Satz als austauschbar zu betrachten.

             So wird (A) zu

             (T1) '(x)(Qx > Rx)' ist wahr <> Jedes Ding erfüllt '(x)(Qx  Rx)'

             daraus erhalten wir das, was es für einen Allsatz heißt, erfüllt zu werden:

             (T2) '(x)(Qx > Rx) ist wahr <> Jedes Ding erfüllt 'Qx > Rx'.

             ((s) Offener Satz!). II 70

                                                                                                                     Chisholm

 

wahr/Wahrheit/MöWe-Semantik/Cresswell: ein Satz ist wahr in einer MöWe gdw. diese Welt in der Mengen von Welten ist, die seine Intension (des Satzes) ist.  II 72

                                                                                                                     Cresswell

 

wahr/Vagheit/Field:

             schwach wahr/Deflationismus/Vagheit/Field: wird gegeben durch das Zitattilgungsschema (disquotational). Plus klassische Logik. D.h. Bspentweder kahl/nichtkahl“ ist wahr.

             Das bedeutet keine Leugnung, dass es sich um einen Grenzfall handelt.

             Pointe: es bedeutet, dass „wahr“ selbst vage ist, es erbt die Vagheit von  „kahl“.

             SaD: wenn wir ihn beibehalten sagen wir, dass Jones entweder kahl/nichtkahl ist, selbst wenn Jones weder definitiv kahl noch definitiv nicht‑kahl ist.  Bzw. es ist nicht definitiv wahr, dass .entweder/oder nicht.

schwach wahr/Field: (plus klassische Logik): hier sind beides Grenzfälle: „Jones ist kahl“ und „Jones ist nicht kahl“.

             stark wahr: AG Jones ist ein Grenzfall: dann ist weder „kahl“ noch seine Negation wahr (stark wahr).

             Plus klassische Logik: dann soll die Disjunktion „kahl oder nicht kahl“ wahr sein, selbst bei starker Lesart.

             II 229

             Disjunktion/starke Wahrheit/Vagheit/Deflationismus/Field/Pointe: obwohl die Disjunktion wahr ist, wollen wir sagen, dass keins der Disjunkte wahr ist. Andererseits:

             SaD: wenn wir ihn hier aufgeben und Jones ein paradigmatischer Grenzfall ist, dann werden wir sagen, dass die Disjunktion nicht wahr ist.

             schwach wahr: hier werden wir dann nur sagen, dass die Disjunktion OWW ist.

             stark wahr: ist viel weniger vage als die schwache Lesart. Der starke W‑Begriff erbt nicht die Vagheit von „kahl“. Bsp wenn Jones ein Grenzfall ist, dann ist beides ein Fall von definitiver Nicht‑.Wahrheit: „kahl“ und „nicht kahl“.

Korrektheit/Problem: welche Sichtweise der WB (stark/schwach) von vagen Sätzen ist die korrekte? Hier gibt es keine klare Antwort. Lösung: Nützlichkeit.

Pro schwache Wahrheit: ermöglicht unendliche Konjunktion und Disjunktion. Entspricht auch besser der Theorie der Gültigkeit.

             schwach/stark/Wahrheit/disquotational/Deflationismus/Field: Problem: nur der schwache Begriff wird vom Zitattilgungsschema geliefert. Daher scheint der Deflationismus den starken nicht erklären zu können. Da der Deflationismus den dft‑Operator sowieso braucht, kann er ihn nutzen, um starke Wahrheit zu definieren.

             stark wahr/wahr*/Deflationismus/Schreibweise/Field: „p“ ist wahr* gdw. dft („p“ ist wahr“, bzw. äquivalent dazu: gdw. „dft(p)“ wahr ist.

Dft-Operator: wird gebraucht um zu erklären, was es für Jones ist, ein Grenzfall zu sein. (wenn man an klassischer Logik festhält).

ohne Dft-Operator: kann der Deflationismus weder starke Wahrheit einführen, noch überhaupt vage von nicht-vager Sprache unterscheiden.

Dft-Operator: wird gebraucht um „stark wahr“ zu definieren.  II 229

             Dagegen:

             stark wahr/Inflationismus/Field: woher bekommt der Inflationismus das starke W‑Prädikat?

Lösung: er kann den Deflationismus imitieren und einen Dft-Operator einführen, der seinerseits nicht in Begriffen von Wahrheit erklärt wird.

stark wahr/Inflationismus/Field: heißt dann einfach „definitiv schwach wahr“. (mit Dft-Operator). „Schwach wahr“ wird dann kompositional erklärt.

Alternativ: wenn wir an klassischer Logik festhalten:

Supervaluation/starke Wahrheit/Inflationismus: Grundbegriff hier: „Kandidat einer Extension“ (oder partiellen Extension): grob gesprochen: Bsp die Menge der Objekte ist ein Kandidat einer Extension für „kahl“ wenn es eine legitime Weise gibt, das Prädikat „kahl“ so präzise zu machen, dass ihm diese Menge als seine Extension gegeben wird.

             stark wahr/Supervaluation/Inflationismus/Field: ist ein Satz mit einem vagen Prädikat gdw. er wahr ist relativ zu jedem der Kandidaten einer Extension. II 230                                                                                                                                                                            Field

 

einfach wahr/Ethik/Nonfaktualismus/Field: (straightforwardly) wahr unabhängig von jeder Norm. Dann ist folgende Unterscheidung möglich:

             faktische Äußerungen/Tatsachen‑Behauptungen: (factual) sind einfach wahr. II 245

             dagegen:

             einfach wahr/Norm/Faktualismus: sind Äußerungen die wahr in allen Normen sind, die nicht objektiv falsch sind. II 246

                                                                                                                     Field

 

bloß wahr“/Priest/Field: („solely true“): wahr und nicht falsch. Das kann man bei Priest von jedem abweichenden Satz  (Bsp Lügner‑Satz) behaupten, und auch, dass er „bloß falsch“ ist, (falsch und nicht wahr).  II 146

                                                                                                                     Field

 

wahr/Glauben/Ramsey: dann können wir sagen, dass ein Glaube wahr ist, wenn es ein Glaube ist dass p und p. logische Form/Russell:

             B ist wahr  äqui  (Ep) (B ist ein Glaube dass p & p)

             Problem: wenn wir nicht sofort erkennen,  „p“ ein Satz sein soll, sollte er ein Verb enthalten! (?).“und p“ scheint kein Verb zu enthalten und klingt daher merkwürdig.  I 70

 

                                                                                                                     Horwich

 

super‑wahr/van Fraassen: ein Satz ist super‑wahr, dann und nur dann, wenn er wahr ist, egal welche willkürliche Wahl zwischen MöWe getroffen wird.

             Andernfalls hat er keinen Super-WW.

             Lewis: wenn es nicht um eine besondere Wahl geht, die wir untersuchen müssen, kürzen wir ab: "super‑wahr" = "wahr".  V 8

                                                                                                                     Lewis

 

wahr in I/L F/Mates: diese Definition muss gegenüber der von L und L1  (s.o. I 79/80) nur in einem Punkt geändert werden: (nämlich Punkt 2)

             wenn j atomar und kein Aussagebuchstabe ist, dann ist j wahr bei I gdw. die Werte der konstanten) Terme von j untereinander  in der Relation stehen, die I dem Prädikat von j zuordnet.  I 205

                                                                                                                     Mates

 

"wahr"/Tarski/Putnam: "wahr" ist der nullstellige Fall von Erfüllung (d.h. eine Formel ist wahr, wenn sie keine freien Variablen hat und die Nullfolge sie erfüllt).(?). II 92

                                                                                                                     Putnam

 

wahr/Davidson ‑ Tarskis "wahr in ‑L" gibt Extension und damit keinen Hinweis auf zukünftige oder allgemeine Fälle!    VI 32

                                                                                                                     Rorty

 

wahr/Sellars: Alle wahren Aussagen sind im selben Sinne »wahr«, sie Unterscheiden sich aber in ihren Rollen:

»2 + 2 = 4« spielt eine andere Rolle als »dies ist rot«. Die Rolle besteht darin, in den Sprachbenutzern eine Projektion der Welt, in der sie leben, zu konstituieren. II 22

                                                                                                                     Sellars

 

wahr/Spencer‑Brown: einem Beweis offen. I 88

                                                                                                                     Spencer‑Brown

 

 »wahr«/Strawson: Irrtum: zu sagen, verschiedene Leute machen dann dieselbe Aussage, wenn die Worte die sie in ihrer jeweiligen Situation dazu verwenden, entweder alle zu wahren oder alle zu falschen Aussagen führen müssen. Wenn wir das sagen, verwenden wir »wahr« um den Ausdruck »dieselbe Aussage« zu klären. II 249

                                                                                                                     Strawson

 

wahr/Modaloperatoren/Stuhlmann-Laeisz: für Aussagen, die mit MO gebildet sind:         

             (i) wenn a  = Nb, dann: a ist wahr in U genau dann, wenn für alle j aus K mit der Eigenschaft iRj: b ist wahr in U[i/j].

             (ii) wenn a = Mb, dann: a ist wahr in U genau dann, wenn für mindestens ein  j aus K mit der Eigenschaft iRj: b ist wahr in U [i/j].  I 23

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

 "wahr"/Veränderung/Stuhlmann-Laeisz: Änd a ist wahr in U genau dann, wenn a wahr ist in U und ~a wahr ist in U [t0/next(t0)].

             Mit der Veränderung der Welt als ganzer haben wir die Veränderung eines Individuums in der Welt noch nicht bestimmt. I 218 (..+..)

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

 »wahr«/Tarski: ist eine Eigenschaft, oder eine Klasse. I 146  

                                                                                                                     Tarski

 

 »wahr«/Tugendhat: nicht definierbar. Seine Erklärung fällt zusammen mit der Erklärung der assertorischen und letztlich der prädikativen Satzform. I 135

                                                                                                                     Tugendhat

 

Richtig/wahr/Tugendhat: ein Sprechereignis wird nur dann als richtig bezeichnet, wenn auch ein anderes als richtig bezeichnet wird, dann hat es den Sinn von »wahr«. Das konstituiert die Bezugnahme auf Gegenstände. I 430                                             

                                                                                                                     Tugendhat

 

wahr/Nietzsche:  und falsch »relative« Begriffe. I 346

                                                                                                                     Vaihinger

 

"wahr"/Wessel:  Besonderheit: wenn wir das Symbol verwenden, verwenden wir den logischen Operator selbst und nicht seine Bezeichnung! I 28

                                                                                                                     Wessel

__________________________

 

Wahrheit: Aussagen sind wahr, wenn sie durch Beschreibungskonventionen bezüglich der Worte (Sätze) mit dem Typus der vorgefundenen Situationen, Dinge, Ereignisse usw. verbunden sind. I 20

 

                                                                                                                     Austin

 

 

Wahrheit: eine Aussage soll dann war sein, wenn der historische Sachverhalt mit dem sie durch die demonstrativen Konventionen verbunden sind, einem Typ zugeordnet werden muss, mit dem der Satz, durch den sie gemacht worden ist, durch die deskriptiven Konventionen verbunden ist. Ähnlichkeit: damit eine Aussage wahr sein kann, muss ein Sachverhalt deshalb gewissen anderen ähnlich sein! I 230

                                                                                                                     Austin

 

absolute Wahrheit/absolut wahr/Hilbert/Berka: sind die Einsichten, die durch meine Beweistheorie hinsichtlich der Beweisbarkeit und WSF der Formelsysteme geliefert werden.  I 395

 

                                                                                                                     Berka

 

 Wahrheit/James: "was auf dem Weg der Überzeugung gut ist."  ‑ Oft als deskriptive Äquivalenz missverstanden.

                                                                                                                     Brandom

 

Wahrheit/spieltheoretische Semantik/Hintikka: besteht in der Existenz einer Gewinnstrategie.

Wenn wir nun (x)(Ey)Fxy als Ef(x)Fxf(x) formalisieren, sind wir gar nicht in einen Spielzug involviert!

Spielzug/Spieltheorie/Hintikka/Cresswell: besteht in einer einzelnen bestimmten Wahl der Natur für x und dann einer bestimmten Wahl durch mich.

             Satzbedeutung/CresswellVsHintikka: Pointe: dann kann ein einzelnes Spiel die Satzbedeutung definieren, und nicht repräsentieren, wie der Sprecher damit umgeht bzw. seine Bedeutung repräsentiert.  I 159

                                                                                                                     Cresswell

 

Wahrheit einer Äußerung hängt nur von zwei Dingen ab: davon, was die Worte, so , wie sie verwendet wurden, bedeuten, und von der Welt. VsTranszendentalismus: Doch man kann Sprachkompetenz und Welteinfluss nicht trennen!. "Negativer Transzendentalismus". II 131

 

                                                                                                                     Davidson

 

Wahrheit/Dewey: gerechtfertigte Behauptbarkeit. (I 131). Nicht Bild einer schon fertigen Wirklichkeit, sondern die Zuverlässigkeit bestimmter Hypothesen bei der Lösung eines Problems. I 133                                                                                  

                                                                                                                     Dewey

 

Wahrheit einer Formel im Modell M/Field: eine Formel ist wahr in M gdw. sie wahr in M relativ zu s ist für jede Zuschreibungsfunktion s für M ist.  I 117

                                                                                                                     Field

 

Wahrheit/Field: ihr Zweck besteht hauptsächlich darin, Schlüsse über die Welt ziehen zu können.

             Bsp AG ein Freund erzählt, dass in Alabama ((s) Südstaat) ein Fuß Schnee liegt.

             (i) wir brauchen einen Zugang zu den Umständen, unter denen eine Äußerung wahrscheinlich wahr ist

(ii) wir müssen wissen, wie wir von einem Glauben in die Wahrheit einer Äußerung zu einem Glauben über die Welt kommen.

             Dann hängen zwei Eigenschaften der Wahrheit eng zusammen:

             1. die Rolle, die der Versuch, die Wahrheit zu sagen, und ihr Erfolg in sozialen Institutionen spielt

             2. die Tatsache, dass man normalerweise in einer Position ist, einen wahren Satz zu äußern, wenn man auch eine Paraphrase davon äußern könnte.  II 23

                                                                                                                     Field

 

Wahrheit/Tarski/Field: erklärt, was es für einen Satz ist, wahr zu sein, für einen Namen zu denotieren, für ein Prädikat eine Extension zu haben (in der WiWe) usw.

             Field: d.h. das Problem wird auf die Komponenten reduziert. II 40

                                                                             

                                                                                                                     Field

 

Wahrheit/Repräsentation/Gavagai/Field: wir brauchen bei Repräsentationen keine Wahrheit anzunehmen. Bsp es genügt, dass der Eingeborene sein Gewehr hebt um annehmen zu können, dass er glaubt, dass ein Kaninchen in der Nähe ist. (Dabei kann er sich genausogut irren). II 60

 

                                                                                                                     Field

 

Wahrheit/Stich: These es ist nicht so, dass wir den Gebrauch des Begriffs Wahrheit von anderen lernen.

             Lernen/FieldVsStich: ich kann mir keine alternative Theorie ohne den Begriff der Wahrheit vorstellen.  II 80

                                                                                                                     Field

 

Wahrheit/Theorie/Wissenschaft/Fraassen: die Wahrheit einer Theorie würde ich immer noch mit der Bedingung identifizieren, dass es eine exakte Korrespondenz zwischen der Realität und einem ihrer Modelle gibt.

             Pointe: wenn nun ein Modell Teile hat, die alternativen Verläufen der Realität entsprechen, (die sich ausschließen), dann kann es eine vollständige Korrespondenz zwischen Modell und Realität nur geben, wenn die anderen möglichen Verläufe real sind.

Lösung:

             Konstruktiver Empirismus/Lösung/Fraassen: wir brauchen eben nur empirische Adäquatheit und nicht Wahrheit.  I 197

                                                                                                                     Fraassen

 

Wahrheit/semantische W‑Def/Carnap: (Carnap 1946, 50ff):

Ein Satz S ist wahr = Def Es gibt ein(e) (Proposition) p, so dass Des(S,p) und p. II 59

 

                                                                                                                     Grover

 

Wahrheit/O2/Grover:  ‚<e1 ~~ e2>’ wenn eine O2‑Formel wahr2 ist, an f, gdw. den2f(‚e1’), = den2f(‚e2’);

             ‚<e1>e2’ wenn eine O2‑Formel wahr2 ist an f gdw.

             1. ‚e1’ eine d‑Variable ist und (für jedes f1 e V2) wenn f1 ist wie f ausser vielleicht an ‚e1’, dann ist ‚e2’ wahr2 an f1 oder

             2. ‚e1’ ist eine s‑Variable und [für jedes e3 und e4] wenn ‚e4’ ein Q‑freier O2‑Ausdruck ist und wenn ‚e3’ wahr2 an f ist. ((s) Eckige Klammern, sQ).

             unrelativierte Version: Wenn ‚e1’ eine O2‑Formel ist, dann ist ‚e1’ wahr2 gdw. (für alle f e V2) ‚e1’ wahr2 ist an f. II 254

                                                                                                                     Grover

 

Wahrheit/W‑Def/M3/Grover: (nicht‑rekursiv): (so dass sie Tarskis Konvention T erfüllt): kann in M3 gegeben werden. Und zwar ,weil wir substitutionale propositionale Quantoren haben. In deren SK geschlossene O3‑Formeln liegen:

             a ist wahr3  gdw. a eine geschlossene O3‑Formel ist und [Ep1](a = ‚p1’ und p1).

             Als Konsequenz haben wir:

             ‚(‚1’  =  ‚1’)’  ist wahr3   gdw.  (‚1’  = ‚1’)

             ((s) Bsp für Zitattilgung).

             Wahrheit/Grover: das ist unrelativierte Wahrheit. ((s) nicht „wahr unter f“).  II 268

                                      

                                                                                                                     Grover

 

relativ wahr/relativierte Wahrheit/relative Wahrheit/“wahr unter f“/Grover: (das ist keine Definition, weil der Begriff „wahr unter f“ schon verstanden ist!)

             Hier brauchen wir Prädikat‑Variablen über Prädikat‑Abstrakte:

             a ist wahr3 unter f  gdw.  a eine O3‑Formel ist und f in V3 ist und [EP1](‚P1’ = S(a,’f’) und P1f).

             Daher, für f in V3:

             ‚(a1 = a2)’ ist wahr3 unter f   gdw.  (lf1 . (f1(‚a1’)  =  f1(‚a2’)))f  gdw. f(‘a1’) = f(‘a2’) II 268f

 

                                                                                                                     Grover

 

Wahrheit: hinreichende Übereinstimmung zwischen dem System anerkannter Protokollsätze und den logischen Konsequenzen. Es ist korrekter, diese formale und nicht die materiale Haltung einzunehmen.  I 101

                                                                                                                     Hempel

 

Wahrheit/Pragmatismus/Schiller: ist das, was funktioniert. I 30

                                                                                                                     Horwich

 

Wahrheit/Putnam: (V,W u G S. 49/59) idealisierte rationale Akzeptierbarkeit.(irA) (nicht Korrespondenz).  I 407

                                                                                                                     Horwich

 

Wahrheit/Dewey: das, was Erfüllung gibt. I 30

                                                                                                                     Horwich

 

Wahrheit/Aussagenlogik/Prädikatenlogik/ Hoyningen-Huene: Wenn eine Aussage p.l. wahr ist, muss sie noch lange nicht a.l. wahr sein!

             Eine typische p.l. Wahrheit wie "jede Zahl ist Primzahl oder keine Primzahl" kommt durch Elemente zustande, die aussagenlogisch überhaupt nicht analysiert werden können. HH I 224

 

                                                                                                                     Hoyningen-Huene

 

Wahrheit/James: Wahre Vorstellungen sind solche, die wir uns aneignen, erhörten, verifizieren, wirksam machen können. Falsch Vorstellungen  sind solche, bei denen wir das nicht können.  ‑

              Wahrsein ist ein Ereignis! ‑ Allerdings bleibt undeutlich, was James mit "Übereinstimmen" genau meint!

      Wahrheit führt unser Handeln auf die Wirklichkeit zu. I 85f

                                                                                                                     James

 

Wahrheit/Leibniz/Holz: erscheint als Aussagenrelation, in der die Identität von Verschiedenen gegeneinander bestimmt wird. I 54

                                                                                                                     Leibniz

 

Wahrheit/Leibniz/Holz: ist dann die Verfassung jenes Zustands, in dem einem Seienden oder einer Tatsache Identität zukommt, wenn sie zu sich selbst in ein Unterscheidungsverhältnis Subjekt/Prädikat/Definiendum/Definiens tritt.

             Dieser Zustand ist es, in dem die Tatsache als Begriff der Tatsache erscheint.

             Wahrheit ist ein Reflexionsverhältnis.  I 66

                                                                                                                     Leibniz

 

Wahrheit/Lewis: in einer Welt ist für mich eine einfache Sache. Es ist einfach Wahrheit mit welt‑abhängigen Elementen, die in der fraglichen Welt bewertet werden.

             Dann müssen die Quantoren einfach auf die Bewohner der jeweiligen Welt beschränkt werden.

             Bsp dann ist es wahr in einer bestimmte Welt, dass einige Schweine fliegen, dann und nur dann,

             IV 158

             wenn einige Einwohner in dieser Welt Schweine sind, die fliegen. Es ist nicht wahr simpliciter, dass Schweine fliegen, denn keine, die unsere Welt bewohnen, tun es.  IV 157f

 

                                                                                                                     Lewis

 

Wahrheit in Fiktion/Lewis: "In Fiktion f ist f " wahr, dann und nur, wenn fi wahr ist in jeder MöWe einer bestimmten Menge, wobei diese Menge durch die Fiktion determiniert ist.  IV 264

 

                                                                                                                     Lewis

 

Wahrheit in Fiktion/Lewis: was wahr ist in den Holmes‑Geschichten ist, was wahr wäre, wenn die Geschichten als gewusste Tatsache in einer MöWe erzählt würden.   IV 270

 

                                                                                                                     Lewis

 

Wahrheit/Locke: Sätze können nur dann wahr sein, wenn die benützten Ideen der Sache, für die sie stehen, adäquat sind. I 25

                                                                                                                     Locke

 

reale Wahrheit/Locke: nicht bloß "verbal": zwei Bedingungen:

             1. Erfassen der deutlichen Idee, die der sprachliche Ausdruck bezeichnet,

             2. dass im Erkennen ihres Verhältnisses zu einer anderen Idee etwas in dieser Idee nicht enthaltenes von ihre bejaht oder verneint wird.  II 194f

                                                                                                                     Locke

 

Wahrheit: Eigenschaft von Einzelaussagen, nicht von Argumenten.  Sal I  41

 

                                                                                                                     W. Salmon

 

Wahrheit/GLU/Luhmann:   ‑ >Symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium, das die Annahme neuen Wissens wahrscheinlicher macht

             Code: wahr/unwahr

             Programme der Wissenschaft sind Theorie und Methoden

              Theorien sind auf Grundlage von Begriffen gebildete  Aussagenzusammenhänge die die Fremdreferenz der Kommunikation z.B. auf Gegenstände bilden und Vergleiche ermöglichen      Methoden stellen dann die Bedingungen fest, unter denen Aussagen als wahr/unwahr zu bezeichnen sind ‑ Methoden stellen die Selbstreferenz der Wissenschaft dar, weil sie keinen externen Bezug haben.

             Wahrheit ist kein Merkmal von Gegenständen sondern von Aussagen ‑ hinter einer Aussage verbirgt sich kein Stück der Wirklichkeit sondern eine Erkenntnis.

                                                                                                                     Luhmann, GLU

 

Wahrheit/Kant: »die Übereinstimmung eines Urteils mit seinem Gegenstand« ist. Peirce: das ist

eine »Nominaldefinition« der Wahrheit. Putnam: und das ist eben keine Korrespondenztheorie. V 92

                                                   

                                                                                                                     Putnam

 

Wahrheit/Theorie/Carnap: die Wahrheit einer Theorie ist die Wahrheit ihres Ramsey‑Satzes.

             PutnamVsCarnap: das ist wieder nicht dieselbe Eigenschaft wie "Wahrheit"!

             (I… +: Hilbertsches Epsilon, Formalisierung von Carnap: zwei Theorien mit gleichem Terminus). I 46

                                                                                                                     Putnam

 

Wahrheit/Quine: ist ein Grenzfall der Erfüllung‑.

             Ebenso ist der geschlossene Satz der Grenzfall des Satzes.

             Wahrheit/Tarski/Quine: um sie für geschlossene Sätze zu ermitteln, mussten wir induktiv (rekursiv) über die Erfüllung offener Sätze aufsteigen, weil geschlossene Sätze offene als Bestandteile enthalten X 72

                                                                                                                     Quine

 

Wahrheit/Read: ist keine Eigenschaft, weil wahre Aussagen nichts Charakteristisches gemeinsam haben. Re I  46

                                                                                                                     Read

 

Wahrheit/Putnam/Habermas: diejenige Meinung, von der wir am Ende unserer Forschung überzeugt sein müssen. V 6                                              

                                                                Rorty

 

 Wahrheit: "es gibt einen Komplex, der dem Urteil entspricht." I 63

                                                                                                                     Russell

 

Wahrheit/Russell VsKohärenztheorie: 2. Die Definition von Wahrheit setzt die Bedeutung von "Kohärenz" voraus, während doch in Wirklichkeit "Kohärenz" die Wahrheit der Gesetze der Logik voraussetzt. II 66

                                                                                                                     Russell

 

Wahrheit/Sellars: Problem: ist sie eine Relation?, was ist Abbildung? ‑ Folgern: Tätigkeit (Strawson): dann keine Relation. II 300

                                                                                                                     Sellars

 

Wahrheit von Proposition: p  ist wahr in Situation s gdw. s e p.

             Wahrheit von Sätzen/Stechow: ein Satz ist wahr, wenn die von ihm ausgedrückte Proposition wahr ist.  I 7

                                                                                                                     Stechow

 

Wahrheit/Strawson: der Wahrheitsbegriff ist das Bindeglied zwischen Erkenntnistheorie und Bedeutungstheorie. Ausserdem ist Verstehen notwendig.

             Grund/Wahrheit/Kennen/Strawson: es gibt Dinge, die ich einfach zu gut kenne, um einen Grund dafür zu haben, dass ich sie für wahr halte! (Hintergrund). IV 126

 

                                                                                                                     Strawson

 

Wahrheit/Austin: dazu braucht es zweierlei: den Bezug zum Meinenden und zur Welt. IV 119

 

                                                                                                                     Strawson

 

Wahrheit/Modallogik/Stuhlmann-Laeisz: ist eine Beziehung zwischen einer Aussage und einem Modell.  I 140

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

 Wahrheit/Frege: nicht definierbar  II 8

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

Wahrheit/Tarski: eine Aussage ist wahr, wenn sie von allen Gegenständen erfüllt wird, sonst falsch. (Tarski pro). I 157

                                                                                                                     Tarski

 

semantische Definition der Wahrheit/Tarski: das Wort »tatsächlich« kommt in der Definition nicht vor, weil es nicht den Inhalt betrifft! Die semantische Definition impliziert auch keine Bedingungen, unter denen eine Aussage behauptet werden kann! Sie ist nicht erkenntnistheoretisch! Die semantische Definition ist völlig neutral hinsichtlich aller Standpunkte wie Idealismus, Realismus, Empirismus oder Metaphysik. I 169

                                                                                                                     Tarski

 

Wahrheit/Tugendhat:  Eigenschaft. I 319).

                                                                                                                     Tugendhat

 

Wahrheit/Tarski: seine Definition der Wahrheit zeichnet sich dadurch aus, dass sie keinen Bezug zur Verifikation enthält.

             TugendhatVsTarski: sein Schema ist zu eng. Ausserdem VsMetasprache. Irgendwie müssen Realität und Subjektivität (Intersubjektivität) in die Wahrheitsauffassung hineingenommen werden. Frage: ob nicht doch Kriterien in die Wahrheitstheorie eingebaut werden müssen, da Urteile über sich hinaus, auf die Realität verweisen. III 191

                                                                                                                     Tugendhat

 

Wahrheit/Wittgenstein: die Behauptung, es gäbe irgend eine bestimmte Theorie der Wahrheit, ist falsch, denn Wahrheit ist kein Begriff!

             WittgensteinVsKorrespondenztheorie, WittgensteinVsKohärenztheorie. II 95

 

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Wahrheit/Existenz/Logik/Wessel: Unterschied: "wahr" lässt sich allein mit logischen Mitteln definieren, Existenz nicht. I 333

                                                                                                                     Wessel

 

Wahrheit/Syntax/Semantik/Zoglauer: der Unterschied zwischen syntaktischer und semantischer Wahrheit war uns bisher nicht bewusst.

             Grund: wir sind bisher davon ausgegangen, dass alle Axiome und Theoreme auch Tautologien sind.

             Für uns ist Wahrheit und Beweisbarkeit (also) ein und dasselbe.

             Dass syntaktische und semantische Wahrheit dasselbe ist, ist aber keineswegs trivial und muss bewiesen werden. Wir müssen beweisen:

             1. Jedes Theorem ist eine Tautologie. (d.h. aus der syntaktischen Wahrheit folgt die semantische Wahrheit. Dazu genügt es, durch die Wahrheitstafeln  zu zeigen, dass die Axiome wahr sind.).

             2. Jede Tautologie ist ein Theorem. (Vollständigkeitssatz: jede Tautologie kann aus dem Axiomensystem abgeleitet werden.  I 109

                                                                                                                     Zoglauer

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Wahrheitsbaum/Falschheitsbaum/Dunn: baumartiges Diagramm für die Bedingungen, nach denen eine Folgebeziehung (Implikation) den Wahrheitswert w bzw. f annehmen kann.

             Def "geschlossener Ast": enthält sowohl eine Aussagenvariable, als auch deren Negation (Negat) enthält. Die übrigen sind offene.

             Regeln zur Herstellung eines Wahrheitsbaums für Negation, Konjunktion und Adjunktion:

 

A U B          ~(A u B)       A v B       ~(A v B)       ~~A_

  A               ~ A ~B          A B              ~A             A

  B                                                       ~B                                                     I 134              

 

Bsp Falschheitsbaum:

 

A u B       ~ (A u B)        A v B       ~(A v B)       ~~A  

A B             ~A               A             ~A ~B           A

                  ~B                B                                              ((s) gleiche obere Zeile).  I 135

            

             >partielle Tautologie, partielle Kontradiktion

                                                                                                                                  Wessel

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Wahrheitsbedingungen/WB

 

Wahrheitsbedingungen/Ayer: Bsp wie kommt es, dass ich jetzt in Oxford bin? Weil ich da zu tun habe, weil ich in einen Zug gestiegen bin usw. Die kausale Frage interessiert uns hier aber nicht. Wir wollen keine wissenschaftlichen Erklärungen, weshalb eine oder eine andre Aussage wahr ist.

             Philosophische Frage: zu erklären, was es heißt, dass irgendwelche Bedingungen erfüllt sind. Wodurch wird etwas wahr? (Gültigkeitskriterien).

             Aussage/Welt: irgend etwas in der Welt muss von der Aussage unterschieden sein.

             Wahrheitskriterium: zwei beliebige verschiedene Aussagen unterliegen bereits unterschiedlichen Wahrheitskriterien. Daraus folgt jedoch nicht, dass diese Kriterien nicht informationsträchtig sind und dass sie nicht klassifiziert werden könnten. I 282

 

                                                                                                                     Ayer

 

Wahrheitsbedingung/Dummett: Bsp AG wären die Bedingung für w/f genannt, die beiden Wahrheitswerte aber nur mit A und B kenntlich gemacht, dann wäre es unmöglich, herauszubekommen, welcher, A oder B für w stünde!

             Man müsste mindestens an einem Mustersatz erkennen, welches Gewicht die Sprecher  der assertorischen Äußerung dieses Satzes beimessen. DF. I 20

                                                                                                                     Dummett

 

WB/Erklärung/Gavagai/Field: WB spielen keine Rolle bei der  Erklärung, wenn Bsp der Eingeborene sein Gewehr hebt, wenn ein Kaninchen vorbeihoppelt. (Es könnte auch eine Täuschung sein). II 78

 

                                                                                                                     Field

 

Wahrheitsbedingungen/WB/Field: werden durch Name‑Objekt‑Relationen und Prädikat‑Eigenschafts‑Relationen charakterisiert – die Satz‑Proposition‑Relation ist dann abgeleitet ‑ das heißt aber nicht, dass wir zuerst Namen und Prädikate erfinden, und sie dann zusammensetzen II 94

                                                                                                                     Field

 

WB/Frege/Russell/früher Wittgenstein/Ramsey/Bedeutung/Field: These die WB spielen eine extrem zentrale Rolle.

             Form/Field: WB werden durch Dass‑Sätze zugeschrieben: „bedeutet dass“: Bsp eine Äußerung so zu beschreiben, dass sie bedeutet, dass Schnee weiß ist, heißt sagen, dass die Äußerung die WB hat, dass Schnee weiß ist.

             Dagegen:

             Verifikationstheorie/VsFrege/VsRussell/VsTractatus/VsRamsey/Bedeutung/Field: hier ist der Hauptbegriff nicht WB sondern Verifikations‑Bedingungen (VB). (Vielleicht über Reize). Diese werden ohne dass‑Sätze gegeben. II 104

                                                                                                                     Field

 

WB/Verifikationsbedingungen/Field: der Deflationismus braucht nur VB, keine WB: wegen kognitiver Äquivalenz zwischen u und der Behauptung, dass u wahr ist. II 106

                                                                                                                     Field

 

WB/Field/(s): müssen gebrauchs‑unabhängig sein. Daher braucht eine Gebrauchstheorie keine WB. A propos II 132

                                                                                                                     Field

 

WB/Index/Deflationismus/Field: die WB sind bei Sätzen mit Index‑Wörtern  nicht‑semantisch. Sondern: „wahr wie ich es verstehe“.

             Dabei kann er zugestehen, dass es Adäquatheits‑Standards der Übersetzung gibt, die keine WB voraussetzen.

Bsp „wahr, wie ich es verstehen sollte (gegeben meine Ziele der Übersetzung zusammen mit den Tatsachen darüber wie der Satz gebraucht wird“  hat Sinn. Aber man muss es vom rein disquotationalen Ansatz unterscheiden. ((s) „Tatsachen des Gebrauchs“ sind nicht mehr deflationistisch).  II 134

                                                                                                                     Field

 

WB/Repräsentation/Field: wir brauchen keine WB: Bsp man braucht eine Klasse C von Repräsentationen im Piloten und zwei Unterklassen C1 und C2, so dass wenn er (i) glaubt dass C1, er verlangsamt, und bei C2 beschleunigt, (ii) es eine 1:1‑Funktion f von C auf eine Menge von natürlichen Zahlen gibt, so dass ...jeweils ein Schwellenwert festgelegt wird.

             Erklärung/Repräsentation/Field: das zeigt, dass wir eine perfekt objektive Erklärung haben können, ohne eine Übersetzung der Repräsentationen und auch ohne WB.

             verrückte Fälle: Bsp die Person glaubt, dass etwas ganz anderes repräsentiert ist – Lösung: die Rolle kann gar nicht genau spezifiziert werden, aber der objektive Kern ist, dass es überhaupt eine Rolle gibt – Erklärung 2. Klasse: „hinreichende Ähnlichkeit zu unseren eigenen Repräsentationen“ Bsp „Chruschtschow blinzelte“ als Erklärung für Kennedys Handeln – Problem: unsere eigenen Repräsentationen sind nicht objektiv ‑  Deflationismus: für ihn

ist das kein Problem

             WB: brauchen wir nur, wenn wir nicht wissen, wie die Details der Erklärung sind.  II 154

             Dennoch sagen wir: "er tendiert dazu, etwas wahres zu glauben". II 155

 

                                                                                                                     Field

 

Wahrheitsbedingungen/

WB/KoKo/Stalnaker/Lewis: gebrauchen Ähnlichkeit zwischen MöWe.

             „Wenn A dann B“ ist wahr in MöWe w, gdw. B in der zu w ähnlichsten Welt wahr ist, in der auch A wahr ist.

             FraassenVsLewis: Problem: es gibt viele Ähnlichkeitsrelationen zwischen allem Mengen von Dingen. (>Ähnlichkeitsmetrik).

             Ähnlichkeit/Fraassen: ist selbst wieder kontext‑abhängig. Die Ähnlichkeits‑Relation wechselt von Kontext zu Kontext. Bsp Lewis Carroll: „Drei Barbiere“. I 118

                                                                                                                     Fraassen

 

Wahrheitsbedingungen/Lewis/Schwarz: Funktionen von möglichen Situationen auf Wahrheitswerte. Schw I 198

                                                                                                                     W. Schwarz

 

sekundäre Wahrheitsbedingungen“/semantischer Wert/WB/Lewis/Schwarz: zur Verwirrung trägt bei, dass die einfachen (s.o., kontextabhängige, (s) „indexikalische) und variablen Funktionen von Welten auf WW oft nicht nur als „semantische Werte“ sondern auch als WB bezeichnet werden. Diese WB müssen von den normalen unterschieden werden.  Schw I 207

                                                                                                                     W. Schwarz

 

primäre WB/Lewis/Schwarz: die Bedingungen, unter denen der Satz gemäß den Konventionen der jeweiligen Sprachgemeinschaft geäußert werden sollte.

             WB/Lewis/Schwarz: sind das Bindeglied zwischen Sprachgebrauch und formaler Semantik ihre Bestimmung ist der Zweck der Grammatik. 

             Diagonalisierung/Stalnaker/Lewis/Schwarz: die primären WB erhält man durch Diagonalisierung, d.h. indem man als Welt‑Parameter die Welt der jeweiligen Situation einsetzt (entsprechend als Zeit‑Parameter den Zeitpunkt der Situation usw.).

             "diagonale Proposition“/Terminologie/Lewis: (nach Stalnaker, 1978): primäre WB.

             "horizontale Proposition"/Lewis: sekundäre WB. (1980a, 38, 1994b,296f). Schw I 207

 

                                                                                                                     W. Schwarz

 

WB/Tarski/Read: werden in der Metasprache gegeben. Re I 35

                                                                                                                     Read

 

Wahrheitsbedingungen/Linguistik/Semantik/Stechow: Satzbedeutungen sollen W B sein. 94

            

                                                                                                                     Stechow

 

Wahrheitsbedingungen/Stuhlmann-Laeisz: bei zusammengesetzten Aussagen brauchen wir für jede logische Konstante eine semantische Regel. I 22

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

Wahrheitsbedingung einer Behauptung: besteht in der Vorführung Ihrer Verifikationsregel, darin, dass gezeigt wird, wie sie verifiziert wird.

             Wahrheitsbedingungen: erklären den Satz, sofern er in einer bestimmten Weise verwendet wird!  I 281                 

                                                                                                                     Tugendhat

 

Wahrheitsbedingung/Tugendhat: neu:  »Ein Satz »Fa« ist wahr genau dann, wenn das Prädikat »F« in der durch »a« identifizierten Situation richtig anwendbar ist. »Zutreffen« und »stehen für« dürfen nicht mehr vorkommen(sonst Zirkel). Was noch fehlt, ist die Rede von einer Verifikationsregel um die Rede von einer Identifikationsregel zu erklären.

             Tradition: setzt voraus, dass der Gegenstand schon identifiziert ist.(>Zirkel). I 486

 

                                                                                                                     Tugendhat

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Wahrheitsbegriff/Frege: ein Begriff ist genau dann ein Wahrheits‑Begriff, wenn er allen Gesetzen des Wahrseins genügt  II 10

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

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W-Def/Wahrheitsdefinition/Tarski: die wahren Aussagen sind die, die durch eine beliebige Folge von Gegenständen erfüllt sind. I 497                          

                                                                                                                     Berka

 

Wahrheits‑Definition//KripkeVsTarski/FieldVsTarski: (Kripke 1975): Tarskis Zugang ist zu restriktiv.

             Kripke: erlaubt sogar, dass ein einzelner Wahrheitsbegriff auf Sätze angewendet wird, die selbst "wahr" enthalten I 247

                                                                                                                     Field

 

W-Def/Tarski/Quine: ...so können wir Wahrheit leicht durch Erfüllung definieren: Erfüllung durch alle n-Tupel. Wahrheit = Erfüllung eines geschlossenen Satzes durch jede beliebige Gegenstandsfolge.  X 63

                                                                                                                     Quine

 

W-Def/Tarski/VsKorrespondenztheorie/Read: die Korrespondenztheorie enthält eine Metaphysik von mit Aussagen korrelierten Tatsachen und Sachverhalten. Das ist ihr fundamentales Missverständnis. Das W‑Schema ist in dieser Frage neutral.

             Tarskis Theorie darf nicht mit seiner Formulierung der Adäquatheitsbedingungen für jede Wahrheitstheorie verwechselt werden. Seine eigene Wahrheitstheorie folgte den Korrespondenztheorien von Russell und Wittgenstein, aber ohne die Bezugnahme auf Tatsachen! Es ist eine formale Sprache, man beschreibt zunächst eine Klasse von atomaren Sätzen, gefolgt von einer rekursiven Darstellung, wie komplexe Sätze aus einfacheren konstruiert werden. Wenn sie gut gebildet ist, bildet sie einen legitimen Satz. Re I 40

                                                                                                                     Read

 

W-Def/Tarski-Stil/Schiffer: geht nicht von irgendeiner Rolle aus (Übersetzung: prescinds form any role), die der Ausdruck in der Kommunikation haben kann: wenn „T“ für eine Sprache definiert ist, dann beinhaltet [s ist T] nichts über den Gebrauch von s in irgendeiner Population von Sprechern. (Tarski 1956).  I 275

                                                                                                                     Schiffer

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Wahrheitserhalt/Read: ist im wesentlichen ein Ersetzungskriterium. Re I 55

            

                                                                                                                     Read

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Wahrheitsfunktionen: "nicht", "und ", "oder"    (passim)

                                                                                                                     Quine

 

Wahrheitsfunktion/WaFu/Quine: die WaFu von gegebenen Bestandteilen sind alle Sätze, die man aus ihnen aufbauen kann, wenn man ausschließlich Konjunktion und Negation und die weiteren (Entbehrlichen) logischen Verknüpfungszeichen gebraucht.

             III 50

             Bsp "~(p v ~r bik pq) > r" ist eine WaFu von p,q und r.  III 49

                                                                                                                     Quine

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wahrheitsfunktional: Konjunktion und Disjunktion heißen wahrheitsfunktional, weil ihre Wahrheit

unmittelbar und direkt von der Wahrheit ihrer Bestandteile abhängt.(Tafeln).  Re I 85

 

                                                                                                                     Read

 

wafu/MöWe/Read: die MöWe‑Analyse weicht von der wahrheitsfunktionalen ab: die Welt, wo das Vorderglied falsch ist, muss keine Welt sein, in der der gesamte Bedingungssatz wahr ist. Re I 105

 

                                                                                                                     Read

 

wa/fu/Bedingungssatz/Read: die Behauptung, dass Bedingungssätze wahrheitsfunktional sind, sagt, dass ein Gegenbeispiel für die Falschheit des Bedingungssatzes nicht nur hinreichend, sondern auch notwendig ist. Wenn es kein Gegenbeispiel gibt, dann ist er wahr. 

             Wie kann ein Bedingungssatz ohne Gegenbeispiel falsch sein? Das ist die klassische Herausforderung, die zur Wahrheitsfunktionalität führt.

             Antwort: die Wahrheit eines Bedingungssatzes erfordert mehr als einfach nur eine günstige Verteilung von Wahrheitswerten. Sie erfordert eine Verknüpfung irgendeiner Art zwischen Wenn‑ und Dann-Satz. Re I 221

                                                                                                                     Read

 

wahrheitsfunktional (Tugendhat): eine Aussage, deren Wahrheit oder Falschheit aus den

Bedeutungen der in ihr vorkommenden Begriffe folgt. Re I 266

                                                                                                                     Read

 

wahrheitsfunktional/Tugendhat: von anderen Sätzen, nicht von Situation abhängig.

 

wahrheitsfunktional/Read: nur von den vorkommenden Begriffen unmittelbar abhängig. II 307

 

                                                                                                                     Sellars

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Wahrheitskriterium/Austin: zur Wahrheit gehören zwei. Deshalb kann es kein Wahrheitskriterium im Sinne eines Merkmals geben, das sich in der Aussage selbst ausfindig machen lässt. Deshalb kann sich eine Aussage auch nicht ohne Absurdität auf sich selbst beziehen. I 233

 

                                                                                                                     Austin

 

Wahrheitskriterium/ Verifikationskriterium/Ayer: das Kriterium, mit dem wir die Gültigkeit unserer synthetischen Sätze testen, ist ihre Übereinstimmung mit der Realität (= Sinneswahrnehmung).

             D.h. das Kriterium ist die Übereinstimmung mit unseren Beobachtungen. I 103

                         

                                                                                                                     Horwich

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Wahrheitsprädikat/rekursive Definition des Wahrheitsprädikats/Tarski:" Eine Aussage ist wahr, wenn sie von allen Gegenständen erfüllt wird, sonst falsch".

             Das macht eine Metasprache notwendig.  ‑ Frage: (z.B. Wright): können Diskurse ihr eigenes W‑Prädikat aufstellen? (Auch Davidson).

W‑Prädikat: "Die Eigenschaft, wahr zu sein, ist durch eine Relation zwischen Sprache und etwas anderem erklärt worden."

             Diese Definition ist semantisch insofern als sie das Prädikat "wahr" als ein abgeleitetes semantisches Prädikat bestimmt:  II 180           

Diese Relation kommt zum Ausdruck in "x erfüllt y" (mit x als sprachlichen Zeichen und y als Gegenständen). Prädikate mit dieser Eigenschaft sind semantisch im primären Sinne.

"wahr" abgeleitet semantisch

"erfüllt": primär semantisch    II 180

                                                                                                                     Davidson

 

W‑Prädikat/zur Verallgemeinerung/Field: z.B. zur Behauptung des Realismus braucht man die verallgemeinernde Funktion des W‑Begriffs: Bsp "es gibt wahr Sätze, die zu glauben wir niemals eine Grund haben werden". (Bsp eine genaue Zahl von Dinosauriern, die jemals gelebt haben) II 120

             Das geht nur mit dem rein disquotationalen W‑Begriff. II 121

                                                                                                                     Field

 

Was das Wahrheitsprädikat einer Tatsache hinzufügt, ist die Allgemeinheit: die Fähigkeit, allgemeine Behauptungen aufzustellen, die vom Partikularen abstrahieren. Re I 46

 

                                                                                                                     Read

 

W‑Prädikat/Quine: zeigt durch den Satz hindurch auf die Wirklichkeit.

             Es erinnert daran, dass, obwohl Sätze erwähnt werden, noch immer die Wirklichkeit das ist, worum es geht.  X 31

                                                                                                                     Quine

 

W‑Prädikat/Verallgemeinerung/Quine: zusammen mit semantischem Aufstieg: Bsp "alle Sätze der Form "p oder nicht‑p sind wahr": wir reden über Sätze statt über Gegenstände. kein Fall von Verallgemeinerung mit W‑Prädikat: Bsp "Alle Menschen sind sterblich". X 31f

             Das W‑Prädikat sorgt dafür, dass man nicht mehr über die Sprache reden muss. Es erinnert daran, dass es um die Welt geht.  X 32

             Indem wir den Satz wahr nennen, nennen wir Schnee weiß. X 33

                                                                             

                                                                                                                     Quine

 

W‑Prädikat/Quine: das W‑Prädikat trennt die Logik von der Sprache, indem es auf die Welt zeigt. X 129

                                                                                                                     Quine

 

W‑Prädikat/Verallgemeinerung/Ramsey/Read: Nach Ramsey können wir partiell verallgemeinern: »wahre Aussagen der Form »aRb« sind diejenigen, für die gilt: aRb.«

             D.h. aber, dass das W‑Prädikat grammatisch nicht redundant ist, ansonsten schon. Re I 43

 

                                                                                                                     Read

 

Wahrheitsprädikat/Wright: ein Prädikat, das einer kleinen Menge von basalen Prinzipien genügt, (Plattitüden,u.a. über Behauptung und Negation). I 221

                                                                                                                     Wright

 

Wahrheitsprädikat/David Wiggins: ein Prädikat funktioniert als Wahrheitsprädikat in einem Diskurs, wenn die Meinungen kompetenter Praktiker bezüglich seiner Anwendung tendenziell konvergieren müssen. I 117

                                                                                                                     Wright

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W‑Satz

 

nicht‑trivialer W‑Satz/Dummett/EMD: für den Satz S: hat nicht S selbst auf der rechten Seite.  II 95

 

                                                                                                                     EMD

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Wahrheitstafel/WittgensteinVsFrege: er hat nicht erkannt, dass sich diese Tabelle ihrerseits wieder als Symbol für die Funktion auffassen lässt, obwohl sie so aussieht, als sage sie etwas über die Funktion. DF. II 322

                                                                                                                     Wittgenstein

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W‑Theorie/WT/Wahrheitstheorie

 

"triviale WT“/DavidsonVs/Kripke/EMD: eine, mit unendlich vielen Axiomen: " T(fbik  f' ".

             ((s) Unterschied zu oben: rechte Seite: f gestrichen!)

             Kripke: diese deckt nun wirklich keine Struktur auf.

             Aber gerade diese empfahl Tarski! Und zwar, als er noch dachte, dass eine explizite Wahrheitsdefinition nicht möglich sei. II 358

                                                                                                                     EMD

 

W‑Theorie/Tarski: These wir bekommen keine adäquate W‑Theorie, wenn wir nur alle Instanzen des Schemas als Axiome nehmen. Das gibt uns nicht die Verallgemeinerungen die wir brauchen, z.B. dass der modus ponens die Wahrheit erhält.  II 141

                                                                                                                     Field

 

W‑Theorie/Davidson/Fodor/Lepore: eine (finite) Theorie T  ist eine Wahrheitstheorie für die Sprache L, dann und nur dann, wenn für jeden Satz E von L, T einen W‑Satz der Form enthält:

W‑Satz:             E ist wahr‑in‑L dann und nur dann wenn P. F/L 60

                                                                                                                     Fodor/Lepore

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Wahrheitsträger/WW/Satz/Proposition/Strobach: eigentlich sind nicht Sätze Wahrheitsträger sondern die Propositionen. I 50

                                                                                                                     Strobach

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Wahrheitstransfer/Hoyningen-Huene: positiv: die Wahrheit der Prämissen garantiert die Wahrheit der Konklusion.(Hoyningen-Huene)

             Bedingung: die Gültigkeit des Schlusses verlangt Wahrheitstransfer, d.h. dass niemals eine wahre Prämissenkonjunktion zusammen mit einer falschen Konklusion auftritt. HH I 102

 

                                                                                                                     Hoyningen-Huene

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 Wahrheitswert:

 

WW/Frege/Schröter: ist die Bedeutung einer Aussage. Also die Bedeutung eines Ausdrucks eines Gedankens.

             Gedanke/Frege/Schröter: ist der Sinn einer Aussage. Also der Sinn eines Namens eines WW. I 420

                                                                                                                     Berka

 

WW/Dummett: des Satzes der Bezug ‑ die "Bedeutung" ‑ des Satzes. I 16

 

                                                                                                                     Dummett

 

WW/Hoyningen-Huene: sp A1 u A2 besitzt einen Wahrheitswert, weil es eine Aussage ist.

             p u q Form ohne Wahrheitswert, weil hier ja vom Sinn der Teilaussagen abstrahiert ist. Aber WW‑Tafeln. HH I 59

                                                                                                        Hoyningen-Huene

 

Wahrheitwert/WW/Lewis: Extension des Satzes. IV 194

                                                                                                                     Lewis

 

WW/Symbole/Eindeutigkeit/Strobach/(s): im Buch werden zunächst nur weiße und schwarze Punkte für die WW eingeführt, DF: wenn man weiß was „u“ (Hütchen, „und“) bedeutet, weiß man, dass schwarz = wahr.  I 28

                                                                                                                     Strobach

 

WW/Satz/Proposition/Strobach: eigentlich sind nicht Sätze Wahrheitsträger sondern die Propositionen.  I 50

                                                                                                                     Strobach

 

Wahrheitswert/Stuhlmann-Laeisz: einer Aussage hängt von einer Klasse von MöWe ab.  I 19

 

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

WW/mehrwertige Logiken/Wessel: auf welche Weise Wahrheitswerte zugeschrieben werden, hängt von den Regeln ab, nicht umgekehrt.   I 139

                                                                                                                     Wessel

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WW‑Lücken/Kripke:  vorübergehend unbestimmter WW bis Stufe zugewiesen wird I 245

 

                                                                                                                     Field

 

» Wahrheitswertlücke« (Strawson): Bsp Kahler König: bezieht sich auf gar nichts. Wittgenstein: ein mißlungener Zug im Sprachspiel. III 435

                                                                                                                     Strawson

 

Wahrheitswertlücken/Wessel: liegen vor, wenn der Gegenstand, dem Eigenschaften zu‑ oder abgesprochen werden sollen, überhaupt nicht existiert.

             WesselVsFrege: ein Satz mit leerem Subjektterminus ist nicht bedeutungslos, er kann auch nicht wahr sein, aber er muss deswegen nicht ohne Wahrheitswert sein.  I 157

 

                                                                                                                     Wessel

 

Wahrheitswertlücke/Prior/Wessel: (Prior 1958) Werte: 0,1, und 2: "unstatable" = nicht feststellbar. Eine zusammengesetzte Formel ist nicht feststellbar, wenn eine Teilformel nicht feststellbar ist. Daraus ergibt sich: ein solcher Satz kann nicht verworfen werden, weil auch seine Negation "nicht feststellbar" ist.  I 158

                                                                                                                     Wessel

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Wahrheitswertsemantik/WWS/Berka: setzt dagegen voraus, dass neben den Individuenvariablen auch unendlich viele Individuenkonstanten zur Sprache gehören, und dass in den atomaren Ausdrücken keine Individuenvariablen vorkommen.

             Das wird durch die Substitutionsinterpretation der Quantifikation gesichert, gemäß deren der Partikularisator (Existenzquantor) durch den Generalisator (Allquantor) beschrieben wird, und bei der Auflösung von Generalisierten PxH(x) zu allen Einsetzungsinstanzen H(a1) , H(a2), H(a3)... übergegangen wird, wenn a1, a2, a3.... die sämtlichen Individuenkonstanten der Sprache sind.

             Die gesuchte Antwort findet sie durch Betrachtung der WW‑Zuweisungen.

             Berka: beide Arten der Semantik zeichnen aber dieselbe Menge von Ausdrücken der PL als allgemeingültig aus und sind insofern gleichwertig.

             WWS: geht auf Wittgenstein (1921) zurück, Beth (1959)  Robinson, Schoenfield:  > Vollständigkeitsbeweis von  Henkin, aber

             dort wird im Unterschied zur strengen WWS zugelassen, dass nötigenfalls überabzählbar unendlich viele Individuenkonstanten zur Sprache gehören.

             Hintikka: (1955a) hier werden die allgemeingültigen Ausdrücke des PK  stärker syntaktisch charakterisiert, durch "Modellmengen" (>Hughes/Cresswell).

             Jüngste Entwicklung: Dunn/Belnap (1968), Leblanc (1968, 69) I 392f

 

                                                                                                                     Berka

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"Wahrheitswertpotential"/Tugendhat: Bedeutung eines Ausdrucks.   (Erweiterung gegenüber Frege). Zwei Namen, die denselben Gegenstand bezeichnen, haben dasselbe Wahrheitswertpotential. II 236

                                                                                                                     Tugendhat

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"W‑Äquivalenz" die Äquivalenz, die sich durch Einsetzen in das Schema der Konvention W

ergibt. II 22

                                                                                                                     Davidson

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W‑Prädikat "Die Eigenschaft, wahr zu sein, ist durch eine Relation zwischen Sprache und

etwas anderem erklärt worden."

 Diese Definition ist semantisch insofern als sie das Prädikat "wahr" als ein abgeleitetes

semantisches Prädikat bestimmt:

Diese Relation kommt zum Ausdruck in "x erfüllt y" (mit x als sprachlichen Zeichen und y als

Gegenständen).

 W‑Prädikat : jedes Prädikat, das korrekte Übersetzungen liefert, ist ein W‑Prädikat. II 28

 

                                                                                                                     Davidson

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wahr in

 

"wahr in"/Stuhlmann-Laeisz: ..+...a) a hat die Gestalt Ek. Wir setzen fest: a ist wahr in U genau dann, wenn: V(k) aus Q(i). (vergl.I 139)

             b) a hat die Gestalt F n k1...kn: wir setzen fest: a ist wahr in U genau dann, wenn: <V(k1),V(K2)...,V(kn)> aus V,i,F n) (I 139: Relation als Extension). I 141

 

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

"wahrF in U"/Stuhlmann-Laeisz/(s): entspricht Freges Auffassung: mit Existenzpräsupposition: d.h. ein WW wird nur erhalten, wenn das referierte Objekt existiert.

             Dagegen.

             "wahrK in U": nach Kripke: ohne Existenzpräsupposition. Entspricht der Möglichkeit, dass bei Übergang zwischen MöWe neue Populationen hinzukommen. A propos I 184

 

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

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wahr machen

 

Wahrmachen/Tatsache/Read: es ist nicht der Bär, welcher »der Bär ist schwarz« wahr macht, sondern die Tatsache, dass der Bär schwarz ist. Re I  242

                                                                                                                     Read

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Wahrmacherprinzip

 

Wahrmacher‑Prinzip/ Wahrmachen/Armstrong/Martin/Schwarz: alle Wahrheiten müssen in der Ontologie verankert sein. Starke Form: für jede Wahrheit existiert etwas, das sie wahr macht, dessen Existenz die Wahrheit notwendig impliziert.

             LewisVsArmstrong: das ist zu stark: Bsp dass „Es gibt keine Einhörner“ wahr ist, liegt nicht daran, dass es etwas bestimmtes gibt, sondern daran, dass es Einhörner gerade nicht gibt. (1992a,204, 2001b,611f).   

             Lösung/Lewis:  es bleibt dann nur übrig: Wahrheit superveniert darauf, welche Dinge es gibt und welche perfekt natürlichen Eigenschaften und Relationen sie instantiieren. (1992a,207,1994a,225,  Bigelow 1988, §25).  I 231

                                                                                                                     W. Schwarz

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Wahrnehmung/Chisholm: einem Ding eine Eigenschaft indirekt zuschreiben, wobei das Ding als Ding, das in bestimmter Weise erscheint, betrachtet wird. I 136

                                                                                                                     Chisholm

 

Wahrnehmung/Danto: Unterscheidung Wahrnehmung/Erschließen: 

Bsp Bewegungen nehmen wir wahr die Haltung eines Menschen müssen wir aus seinen Bewegungen erschließen.

Bsp Empfindungen stets aus Gesichtsausdruck usw. erschließen.

Beim Film ist die Erklärung dank der Darstellungstechnik auf eine spätere Ebene verlagert. KÜ haben Code entwickelt, um den Schluss auf das zu evozieren, das sie innerhalb ihres Mediums nicht direkt darstellen konnten. Solche Zeichen hat man unabhängig vom Werk gelernt.  III 116

 

                                                                                                                     Danto

 

Wahrnehmung/Kunst/Groys: Gegen die Erklärungsbedürftigkeit der KU (Gehlen, I 183) wurde immer wieder das direkte Wahrnehmen ins Feld geführt. Das funktioniert aber nicht, wenn der abgebildete Gegenstand völlig banal und profan ist. Spannung zw. KW und Kommentar wird gerade benötigt! I 71      

                                                                                                                     Groys

 

Wahrnehmung/Merleau‑Ponty: Problem: wie kann ein Ding uns wirklich erscheinen, wenn die Synthese niemals abgeschlossen ist. Keine Unvollkommenheit des Bewusstseins oder der Existenz, sondern die Definition davon! Das Bewusstsein, das als der Ort der Klarheit gilt, ist vielmehr der eigentliche Ort der Äquivokation. I 51

                                                                                                                     Eco

 

Wahrnehmung/Piaget: probabilistischer Akt der der Wahrnehmung: VsGestaltspsychologie: Strukturierung des sinnlich gegebenen Materials: Produkt einer Equilibrierung (Abwägen), an der sowohl angeborene als auch äußere Faktoren beteiligt sind, die ständig aufeinander einwirken. I 136

 

                                                                                                                     Eco

 

Wahrnehmung/Dennett: Aufnahme von Information. Aber auch Auswahl. Ohne Erkenntnishunger keine Wahrnehmung. II 102

                                                                                                                     Dennett

 

Wahrnehmung: ein Wahrnehmender zu sein im Gegensatz zu einem bloß sensorisch empfindlichen Organismus, heißt, verlässlich und unterscheidend auf die wahrnehmbare Umgebung vermittels der Verwendung geeigneter Begriffe zu reagieren.

                                                                                                                     Brandom

 

Wahrnehmung/Rorty: Erwerb von Meinungen (anders als einfache Empfindung).  I 596

 

                                                                                                                     Frank

 

Wahrnehmung/Leibniz/Holz: ist die (Struktur der) Beziehung zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenen.  I 44

                                                                                                                     Leibniz

 

Wahrnehmung/Lewis: Prozesse, die typischerweise wahre Meinungen über bestimmte Aspekte der äußeren Situation bewirken.  I 146

                                                                                                                     W. Schwarz

 

Wahrnehmung/Pauen: Umwandlung von relevanten Umweltreizen in eine dem kognitiven System angemessene Form. (Elektrochemische Aktivität).

             (Transduktion des Reizes in ein Sensorpotential, anschließend Transformation in ein neuronales Aktionspotential)

             Neuronen reagieren im Allgemeinen nicht auf Licht oder Gerüche oder ähnliches., sondern auf Signale anderer Neuronen.  I 211f

                                                                                                                     M. Pauen

 

Wahrnehmung/Searle: ohne Überzeugungen unverständlich. (Wie auch Handlungen). I 141

 

                                                                                                                     Perler/Wild

 

Wahrnehmung/Erinnerung/Denken/Reid: These 1 hier unterscheide ich drei Dinge:

             1. der operierende Geist

             2. die Operation des Geists

             3. das Objekt der Operation I 116

                                                                                                                     Prior

 

Wahrnehmen/Ryle: kein Leistungsgswort wie Suchen ‑ kann nicht erfolglos sein, ist sonst keine Wahrnehmung ‑ kein Wort des Spielers sondern des Schiedsrichters  I ~ 203

 

                                                                                                                     Ryle

 

Wahrnehmung/Armstrong: »nichts anderes als der Erwerb von Wissen um einzelne Tatsachen über die Welt mit Hilfe der Sinne«. (1961). Von einem deskriptiven Inhalt ist hier genausowenig die Rede wie bei der Dennett.

             SellarsVsArmstrong: diese Lösung ist inakzeptabel. Es ist nicht dasselbe, ob man bloß etwas denkt oder ob man etwas sieht und zugleich denkt! I XXXIX

                                                                                                                     Sellars

 

Wahrnehmung/Quine/Schnelle: Gewahrwerden einer Reizung! I 296

 

                                                                                                                     D. Münch

 

Wahrnehmung/Sellars: als ob da etwas wäre:

Gedanke: dass etwas erscheint                                                                                                                     

Eindruck: dass da etwas ist     I 99

                                                                                                                     Sellars

 

Wahrnehmung/Sellars: nicht nur Verhalten, auch innere Episoden ‑ Eindrücke müssen intersubjektiv sein können, nicht restlos in Verhaltenssymptome aufzulösen. I 105

                                                                                                                     Sellars

 

Wahrnehmung/SellarsVsHume: er macht nicht explizit, dass die Wahrnehmung einer Konfiguration ihrerseits eine Konfiguration von Wahrnehmungen ist! II 328

                                                                                                                     Sellars

 

Wahrnehmung/Berkeley/Stegmüller: die Elemente der Ideen (die realen Dinge) sind vom Willen des Wahrnehmenden abhängig! Sie verlaufen im Einklang mit gewissen Regeln (die wir heute Naturgesetze nennen würden). Nicht so die Täuschungen.

             Das beweist, dass der göttliche Geist mächtiger ist als der unsere.  IV 376

 

                                                                                                                     Stegmüller

 

Wahrnehmung/Kant/Stroud: ist direkt und unproblematisch. Und damit auch unser Wissen von äußeren Dingen! 

             Jede Sicht, die das leugnet ist schon eine Form von skeptischem Idealismus. Und diese schlägt fehl bei der Erklärung, wie menschliches Wissen möglich ist. 

             Realismus: muss daher sowohl metaphysisch als auch epistemisch sein.  I 134

                         

                                                                                                                     Stroud

 

Wahrnehmung/Vollmer: beruht bereits auf einer Verarbeitung und Synthese solcher Inhalte. Diese Synthese ist ein aktiver Beitrag des Subjekts. Der Beitrag kann perspektivisch, selektiv oder konstruktiv sein. Wahrnehmung enthält so schon die typischen Merkmale der Erkenntnis, sie rekonstruiert die äußeren Objekte.

             >1. Stufe: Empfindung (unreflektiert)

               2. Stufe Wahrnehmung.

             >3. Stufe  Erfahrung (reflektiert). I 33

                                                                                                                     Vollmer

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Wahrnehmungstheorie/Tradition/Peacocke: jene, die die Empfindungen als Teil der Wahrnehmung leugnen, werden wir "extreme Wahrnehmungstheoretiker" nennen.

             Sie vertreten auch die

             Adäquatheitsthese/AT/Tradition/Peacocke: die These dass eine vollständige intrinsische Charakterisierung einer Erfahrung dadurch gegeben wird, dass ein Operator wie:

             " es erscheint dem Subjekt visuell, dass..." einige komplexe Bedingungen aufführt. Eine der

Bedingungen ist dann, dass da ein Gegenstand vor einem ist. I 8

                                                                                                                     Peacocke

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klassische Wahrscheinlichkeit/Genz: nichts anderes als unvollständige Information!

             D.h. Aussage über den Zustand und Aussage über das Objekt sind hier nicht besonders unterschieden. VIII 201/202

 

Wahrscheinlichkeit/Quantenmechanik/Genz: hier müssen wir penibel zwischen Aussagen über Objekte und Aussagen über Beobachtungsgrößen unterscheiden.

             Die Wahrscheinlichkeitsverteilung bewegt sich beim Beobachten!

             Wahrscheinlichkeit/klassisch: Bsp  findet A die Kugel nicht, wächst die Wahrscheinlichkeit für B instantan auf Eins. Aber das betrifft das Wissen. Es findet keine Wirkung statt.

             Wahrscheinlichkeit/QM: damit kommen wir in der QM nicht durch! Denn dann hätte das Nichtfinden nur die Fälle ausgesondert, in denen sich das Elektron tatsächlich nicht dort befunden hätte, ansonsten aber nichts bewirkt, die sowieso feststehenden Realitäten nicht geändert.

             Wenn A also nicht sucht, bleibt die quantenmechanische Wahrscheinlichkeit in B's Gebiet dieselbe.

             Ob A nun sucht oder nicht, wirkt sich für B nur insoweit aus, dass seine quantenmechanische Wahrscheinlichkeit 1/2 zu derselben klassischen Wahrscheinlichkeit 1/2 wird! VIII 207

 

                                                                                                                     Genz

 

Wahrscheinlichkeit/Feynman: eines besonderen Resultates einer Beobachtung:  unsere Abschätzung des wahrscheinlichsten Bruchteils einer Anzahl von wiederholten Beobachtungen, der das besondere Resultat ergibt.

                          P(A) = NA/N.

                          (s) NA: gewünschte    N: alle

             absurd: wenn es keine Wiederholung gibt. I 87

                                                                                                                     Feynman

 

Bernoulli‑Wahrscheinlichkeit/Binominalwahrscheinlichkeit

             W: Gewinn, L: Niederlage, p Wschk Gewinn, q Wschk. Niederlage.

             I 92

             n Versuche, P(k,n): Wahrscheinlichkeit, dass W k‑mal erzielt wird.

             P(n.k) = (n üb k)pk q n‑k.             I 91

                                                                                                                     Feynman

 

bedingte Wschk: (P(B) ungleich 0)

             P(A I B) = P(A & B) / P(B)        I 27

                                                                                                                     Fraassen

 

Wschk/Fraassen: eines Ereignisses CX können wir dann relativ zu der gemeinsamen Ursache C so definieren:

             (entweder X allein oder bedingt durch ein anderes Ereignis Y)

             die Wschk relativ zu C ist

             P0(X) =P(X I C)

             P0(X I Y) = P0(X & Y ‑ P0(Y))

                           = P(X I Y & C)

             vorausgesetzt P0(Y) ungleich 0, P(C) ungleich 0.   I 28

                                                                                                                     Fraassen

 

vorrangige Wschk /“prior“/Fraassen: liegt vor, wenn K(Q) alleine für die Zuschreibung der Wschk ausreicht (in diesem Kontext).

             I 148

             nachrangige Wschk/Fraassen: ist die Wschk, gegeben K(Q) plus A. Dann wird A am besten funktionieren, wenn die nachrangige Wschk von B = 1 ist. Sonst sollte es sie wenigstens erhöhen.

             Zwei Faktoren sind hier wichtig:

             1.  die kleinste Verschiedenheit (miminum odds, kleinster Unterschied)  von B gegenüber den Alternativen C,...N. Diese sollte zunehmen

             2. die Zahl der Alternativen, zu denen B diese geringste Verschiedenheit hat. Diese sollte abnehmen. (DF).

             Pointe: ein Zunehmen der Favorisierung gegenüber Alternativen ist vereinbar damit, dass die „Wschk des Themas“ abnimmt: Bsp

              Eine Wschk-Kurve kann leicht so verändert werden, dass ein einziges Thema übrigbleibt. Obwohl der Vorteil nur ein relativer ist (gegenüber dem Hintergrund). Bsp

             Warum E1 statt E2,...E 1000?

             Weil  A

             P(E1) = ... = P(E10) = 99/1000 = 0,099

             P(E11) = … = P(E1000) = 1/99.000 = 0,00001

             P(E1 I A) = 90/ 1000 = 0,09

             P(E2 I A) = … = P)(E1000/A)= = 910 / 999.000 ~ 0,001.

             Vor der Antwort war E1 ein guter Kandidat, aber in keiner Weise von den anderen 9 unterschieden. Nachher ist E1 ausgezeichnet, aber hat selbst eine niedrigere Wschk als vorher!  I 147f

                                                                                                                     Fraassen

 

Wschk/Popper/Fraassen: ist die Häufigkeit die es unter geeigneten Bedingungen gäbe.  I 189

 

                                                                                                                     Fraassen

 

modale Häufigkeits‑Interpretation der Wschk“/Fraassen/(s): Wschk = Häufigkeit, aber nur modal/ideal).  I 194

                                                                                                                     Fraassen

 

subjektive Wschk/Schwarz: Bsp dass es wahrscheinlich Fisch gibt: hier ist kein echter Zufallsprozess am Werk.  Schw I 122

                                                                                                                     W. Schwarz

 

objektive Wschk/Tradition/Schwarz: nichts anderes als relative Häufigkeit. Am Ende von 1622 Jahren sind die Hälfte der Radiumatome zerfallen. Das wäre ganz im Sinn der Humeschen Supervenienz. Denn damit würden die oWschk auf Verteilung gewöhnlicher, lokaler Ereignisse supervenieren.

Vs: (1994a,229f): die Analyse über relative Häufigkeiten funktioniert nicht:

1.es ist meist nicht zu bestimmen, was die Referenzklasse ist, in der die relative Häufigkeit gemessen wird.

2. das würde a priori ausschließen, dass relative Häufigkeiten manchmal von den realen Wschk abweichen. Das kommt aber vor: Bsp Münzwurf: wenn man nur ein einziges Mal wirft, beträgt die objektive Wschk 50% für Kopf, aber wenn Kopf liegt, ist die Häufigkeit 100%. Schw  I 122

 

                                                                                                                     W. Schwarz

 

bedingte subjektive Wschk: P(A&B) / P(B).

             H: fast (s.u.) beliebige Zusatzinformationen. Schw  I 124

                                                                                                                     W. Schwarz

 

Aprioriwahrscheinlichkeit/W. Salmon: Wahrscheinlichkeit, dass eine Hypothese wahr ist, ohne Rücksicht auf ihre bestätigenden Einzelfälle. Sie ist logisch unabhängig von einer Überprüfung der Hypothese mittels abgeleiteter Konsequenzen.(nicht zeitliches "a priori"). Bsp für Aprioriwahrscheinlichkeiten:

Bsp Hookesches Gesetz: seine Einfachheit.

Bsp Warzen und Zwiebeln: Unwahrscheinlichkeit, dass Zwiebeln eine nicht näher bestimmbare Substanz enthalten.

Bsp Hypothesen, die mit gut begründeten Hypothesen unvereinbar sind, haben geringe Aprioriwahrscheinlichkeit.

Bsp Soziologie: im Gegensatz zur Naturwissenschaft sind hier sehr einfache Erklärungen eher unwahrscheinlich! z.B. dass Fernsehen verblödet!. Sal I  231

                                                                                                                     W. Salmon

 

objektive Wschk/Schurz: die Wschk eines Ereignistyps (Bsp Fx) ist die relative Häufigkeit seines Eintretens bzw. der Grenzwert seiner rel Häufigkeit auf lange Sicht.

             Schreibweise p(‑) bzw. p(Fx) I 99

                                                                                                                     Schurz

 

subjektive Wschk/Schurz: die Wschk eines bestimmten Ereignistokens bzw. Sachverhalts (Bsp Fa) ist der rationale Glaubensgrad in dem ein gegebenes Subjekt oder alle Subjekte eines Rationalitätstyps an das Eintreten eines Ereignisses glauben.,

             Schreibweise: w(‑) bzw. w(Fa).  I  99

                                                                                                                     Schurz

 

kausale WschkSpies: die W. des Symptoms, gegeben die Diagnose.

             P(S l D)

diagnostische Wschk/Spies: umgekehrt: die Wschk der Diagnose, gegeben das Symptom.

             P(D l S).

             Bayessches Theorem/Bayessche Regel/Bayes/Spies: beantwortet die Frage: Wie ist der Schluss von einer kausalen auf eine diagnostische Wahrscheinlichkeit möglich?  I 39

 

                                                                                                                     Spies

 

a priori‑Wschk/Spies: die Grundrate, mit der die Hypothese oder Diagnose H zutrifft. (Bsp Häufigkeit einer Krankheit in der Bevölkerung).

             a posteriori‑ Wschk/Spies: wird berechnet, wenn wir wissen, dass die Evidenzaussage E zutrifft.  I 52

                                                                                                                     Spies

 

logische Wahrscheinlichkeit/Carnap/Spies: betrifft Fakten, die wahr oder falsch sind, unabhängig von häufiger oder seltener Beobachtung.

             Auf logische Wschk sind relative Häufigkeiten gar nicht anwendbar! Genau das bewog Carnap zu ihrer Einführung. I 70

                                                                                                                     Spies

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bedingte Wahrscheinlichkeit/Read: für jede Aussage A setzen wir p1(A) als das Verhältnis der früheren Wahrscheinlichkeit,p1(A und E), dass sowohl A wie E wahr sind, geteilt durch die frühere Wahrscheinlichkeit für das Beweismaterial p1(E).

             Dieses Verhältnis      p1(A und E)     heißt bedingte Wahrscheinlichkeit von E.

                                                    p1(E)

                                                                              Re I 97

 

             Stalnaker setzt die Wahrscheinlichkeit der Bedingungssätze mit der bedingten Wahrscheinlichkeit gleich.  Re I  101

                                                                                                                     Read

 

 

bedingte Wschk/Schurz: die Wschk von A unter der Annahme, dass B vorliegt:

             P( A I B) = p(A u B)/p(B). (pB) muss >0 sein.

             B: bedingendes Ereignis, Antezedens.

             A: bedingtes Ereignis, Konsequens.

             Im statistische fall koinzidiert p(A I B) mit der relH von A in der endlichen Menge aller Bs. Bzw. mit dem Grenzwert der relH in einer unendliche Zufallsfolge von Bs.

             Nicht‑Monotonie/nicht‑monoton/bedingte Wschk/Schurz: bedingte Wschk sind nicht‑monoton: d.h. aus p(A I B) = hoch folgt nicht dass p(A I B u C) = hoch.  I 100

                                                                                                                     Schurz

 

objektive Wschk/Typ/Prädikat/Schurz: statistische Wschk beziehen sich immer auf einen wiederholbaren Ereignistyp, ausgedrückt in einem Prädikat bzw. einer offenen Formel.

             subjektive Wschk: bezieht sich auf ein Ereignistoken, ausgedrückt in einem Satz. Bsp dass s morgen regnet: den morgigen Tag gibt es nur einmal.

             Subjektiv/objektiv/Wschk/Reichenbach: Prinzip zur Übertragung von objektiver auf subjektive Wschk:

             I 101

             Prinzip der engsten Referenzklasse/Reichenbach: die subjektive Wschk eines Tokens Fa wird bestimmt als die (geschätzte) bedingte Wschk p(Fx I Rx) des entsprechenden Typs Fx, in der engsten Bezugsklasse Rx, von der bekannt ist, dass a in ihr liegt. (d.h. dass Ra gilt).

             Bsp ob eine Person mit bestimmten Eigenschaften eine bestimmte Berufslaufbahn einschlägt. Diese Eigenschaften fungieren als engste Referenzklasse. Bsp Wetterentwicklung: engste Referenzklasse: die Entwicklung der letzten Tage.  I 100f

                                                                                                                     Schurz

 

 

Wschk/Axiome/Schurz:

             A1: für alle A: p(A) > 0. (Nicht‑Negativität)

             A2: p(A v ~A) = 1           (Normierung auf 1)

             A3: für disjunkte A, B: p(A v B) = p(A) + p(B)      (endliche Additivität)

             D.h. für disjunkte Ereignisse addieren sich die Wschk .  I 102

                                                                                                                     Schurz

 

s‑Additivität/Wschk/Statistik/sigma-Additivität/Schurz: (geht über die Kolmogorov-Axiome hinaus): ein Wschk-Maß ist s‑additiv, gdw. die Wschk jeder Vereinigung von abzählbar unendlich vielen paarweise disjunkten Ereignissen Ai identisch ist mit der unendlichen Summe der Wschk der Ai.

             I 111

             Das ist wesentlich für die mathematische Maßtheorie, jedoch keine generell adäquate Forderung, da sie von Gleichverteilungen über abzählbar unendlichen Möglichkeitsräumen nicht erfüllt wird. I 110f

                                                                                                                     Schurz

 

subjektive Wschk/Schurz: Pointe: Bsp Münzwurf: weicht von der objektiven Wschk ab! Wenn öfter Zahl kommt, muss man annehmen, dass die Münze asymmetrisch ist! Diese Annahme ist in der objektiven Wschk gar nicht ausdrückbar. I 111

                                                                                                                     Schurz

 

logische Wahrscheinlichkeit/Spies: betrifft Fakten, die wahr oder falsch sind, unabhängig von häufiger oder seltener Beobachtung.

             Auf logische W. sind relative Häufigkeiten gar nicht anwendbar! Genau das bewog Carnap zu ihrer Einführung.

             Es gibt hier nur eine Realität, nämlich dass die Aussagen wahr oder falsch sind. Das ist nicht in relativen Häufigkeiten erfassbar.  I 70f

                                                                                                                     Simons

 

Wahrscheinlichkeit/Carnap: einige Autoren wollen den Begriff der Wahrheit durch den der Wahrscheinlichkeit ersetzen, weil man nie mit Gewissheit entscheiden könne, ob ein empirischer Satz wahr sei. CarnapVs: das ist eine Verwechslung von »wahr« und »verifiziert«. III 196

 

                                                                                                                     Tugendhat

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Wahrscheinlichkeitsdichte/Feynman: wir definieren: die Wahrscheinlichkeit, dass D in einem Intervall Dx bei x (z.B. von x bis + Dx) liegt: Wir erwarten für kleine Dx, dass die Chance, dass D in diesem Intervall liegt, proportional zu Dx ist. Also können wir schreiben:

             P(x,Dx) = p(x)Dx.

             Die Wahrscheinlichkeitsdichte ist die Funktion p(x).

             Glockenkurve: "Halbwertsbreiten" (sic): die typische Ausdehnung von der Mittellinie Null. : ist hier = ÖN.

             Daraus folgt, dass die Kurven für größere N immer flacher werden, wobei die "Basis" sich verbreitert.

             Der Wert von p(x) in der Nähe von Null ist umgekehrt proportional zu ÖN, weil alle Kurven von ähnlicher Gestalt sind und die Flächen unter den Kurven gleich sein müssen.  I 96

                                      

                                                                                                                     Feynman

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Wschk-Funktion/WschkF/Field: die klassische WF sollte so angesehen werden, dass sie keine „psychologische Realität“ hat, sondern nur ein Mittel zur Herstellung einer echten Glaubensgrad‑Funktion Q angesehen werden.  II 298

                                                                                                                     Field

 

Wahrscheinlichkeitsfunktion/WschkF/Wschk-Funktion/Fraassen: misst eine objektive Größe: die Proportion von >Aufenthaltszeiten. I 167

                                                                                                                     Fraassen

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Wahrscheinlichkeitsraum

 

Wahrscheinlichkeitsraum/Wschk-Raum/Fraassen:  wenn Q = <K, E> eine gute Familie ist mit Familie F von signifikanten Ergebnissen, dann ist <K, F, PQ> ein Wschk-Raum.

Denn seien A1, A2,... disjunkte Elemente von F dann gibt es nach Bedingung (ii) ein Experiment b so dass ihre Vereinigung ein signifikantes Ergebnis in b ist.

Pointe: ihre relativen Häufigkeiten sind dieselben in allen Experimenten, in denen sie signifikant sind. Daher ist PQ abzählbar additiv. I 193

             >Familie idealer Experimente

                                                                                                                     Fraassen

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Wahrscheinlichkeitsrepräsentation/Spies: die Forderung der > schwachen Ordnung genügt  noch nicht, um eine W‑Repräsentation zu begründen!

             Problem: ein Ereignis kann nicht strikt wahrscheinlicher sein als es selbst! Bsp

             Es gilt zu beurteilen, welche Gemüseart in einem Hotel öfter gereicht wurde. Hierbei werden alle möglichen Kombinationen verglichen,

             I 77

              wobei es leicht passieren kann, dass z.B. "Bohnen, Spinat und Zuchini" zugleich häufiger und seltener gereicht werden, was logisch unmöglich ist.

             I 78

             Lösung: Forderung:

             Wenn in einer Menge von Urteilen alle erwähnten Ereignisse gleich oft verglichen werden, dann dürfen nicht alle Vergleiche "ist wahrscheinlicher als" lauten.

             Das ist bei größeren Anzahlen von Fällen äußerst schwer zu prüfen.

             Zusätzliche Forderung (sehr wichtig):

             Alle Wahrscheinlichkeiten müssen das Vielfache einer festen kleinsten W. sein.  I 76f

 

                                                                                                                     Spies

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Wahrscheinlichkeitstheorie/WsckkTh

 

Wschk-Theorie/Read:  zwei Interpretationen, Objektive: ergibt sich aus Häufigkeiten, und subjektive: korrespondiert Überzeugungen. Re I 97f

                                                                                                                     Read

 

Wschk-Theorie/Theoreme/Schurz: a) unbedingte Wschk: (objektiv und subjektiv)

             (T1) p(~A) = 1 – p(A)     Komplementär-Wschk)

             (T2) p(A) < 1 (obere Schranke)

             (T3) p(A u ~A) = 0 (Kontradiktion)

             (T4) p(A1 v A2) = p(A1) + p(A2) – p(A1 u A2)    (allgemeines Additionsgesetz)

 

             b) bedingte Wschk (für die Formeln X in Antezedens-Position)

             (TB1) Wenn B > A erschöpfend ist, gilt p(A I B) = 1. Die Umkehrung gilt nicht.

             (TB2) p(A u B) = p(A I B) mal p(B)

             TB3) Für jede Partition B1,...Bn gilt: p(A) = S 1 < i < n p(A I Bi) mal p(Bi) (allg.         Multiplikationsgesetz.

             (TB4): Def Bayes-Theorem, 1. Version:

             p(A I B) = p(B I A) mal p(A)/p(B)

 

             (TB5) Def Bayes‑Theorem, 2. Version:  für jede Partition A1,...An gilt:

             p(Ai I B) = p(B I Ai) mal p (Ai) / S 1 < i < n p(B I Ai) mal p(Ai).

 

             (TB6) Symmetrie der probabilistischen Abhängigkeit:

             p(A I B) > p(A) gdw. p(B I A)  > p(B) gdw. p(B I A) > p(B I ~A)  (analog für >).

             Bayes-Theorem/Schurz: seine Bedeutung liegt in den Fällen, wo man vornehmlich an w(Ai I B) (subjektive Wschk) interessiert ist, aber nur die inverse bedingte Wschk w(B I Ai) zugänglich ist I  110

                                                                                                                                  Schurz

 

Wschk-Theorie/Schurz: bis heute ungelöste Probleme:

             a) objektive Wschk: Definitionsprobleme. Definition statistischer Wschk: Problem: mit einem Zufallsexperiment kann man potentiell unendlich viele unendlich anwachsende  Ergebnisfolgen produzieren, Warum sollte sie alle denselben Häufigkeitsgrenzwert haben? Warum sollten sie überhaupt einen haben?

             Problem: noch schlimmer: aus einer gegebenen Ergebnisfolge kann man durch willkürliche Umordnung oder Stellen Auswahl jederzeit eine Folge mit beliebig abweichendem Häufigkeitsgrenzwert konstruieren. I 112

             b) subjektive Wschk: Rechtfertigungsprobleme. Aus welchen Gründen sollten rationale Glaubensgrade die Kolmogorov-Axiome erfüllen?

             Welche Rolle sollten Glaubensgrade für das Ziel der Auffindung von Realwahrheiten spielen?

             Lösung/Ramsey/de Finetti: WetteI 113

                                                                                                                     Schurz

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Wahrscheinlichkeits‑Verteilung/Wschk-Verteilung/WV/Lewis/(s): schreibt Welten (MöWe) Wschk zu – ((s) nicht die Wschk ganzer MöWe, sondern Bsp für eine A-Proposition in einer X‑Welt oder einer Y‑Welt – in einer A‑Welt ist dann die Wschk für A = 1 ‑  a propos V 318

 

                                                                                                                     Lewis

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Warum-Frage/Fraassen: These Erklärungen sind Antworten auf Warum-Fragen. Eine Theorie der Erklärung muss daher eine Theorie der Warum-Fragen sein. I ~ 130

             Warum-Frage/Fraassen: (vorläufig): das Interrogativ, das durch eine Warum-Frage ausgedrückt wird, wird durch drei Faktoren bestimmt:

             1. das Thema Pk

             2. die Kontrast‑Klasse X = {P1,...Pk,..}

             3. die Relevanz‑Relation R

             vorläufig können wir eine abstrakte Warum-Frage mit dem Tripel identifizieren:

             Q = <Pk, X, R>.

             Relevanz/Fraassen: eine Proposition A ist relevant für die Warum-Frage Q gdw. A die Relation R zu dem Paar <Pk, X> hat.

             Def direkte Antwort/Fraassen: Vorbereitung: (vorläufig):

(*)         Pk im Gegensatz zu (dem Rest von ) X weil A.  I 142

                                                                                                                     Fraassen

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Weber-Fechnersches Gesetz: besagt, dass die relativen Zuwachsschwellen (der Wahrnehmung) nur wenig um einen konstanten Wert K variieren.  DE/E=K. Die Variationen werden jedes Mal als Abweichungen vom logarithmischen Gesetz angesehen. (?).  I 23

                                                                                                                     Moles

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Weg/Zeitlogik/Stuhlmann-Laeisz: die Relation R sei transitiv und asymmetrisch. Der Weg ist eine Teilmenge Tw Teilm aus T mit den Eigenschaften:

             (i) Für alle t1,t2 aus Tw gilt: wenn t1 ungleich t2, dann t1Rt2  oder t2Rt1.

             (ii) Tw ist in dem folgenden Sinn maximal: für jede Teilmenge Tw' von T gilt: wenn Tw' die Bedingung (i) erfüllt, und wenn Tw Teilm von Tw', dann Tw = Tw' (Def maximal).

             Ein Weg ist also eine Teilmenge von Zeitpunkten, so dass die Relation R – eingeschränkt auf die Zeitpunkte in Tw  ‑ gerade die Eigenschaften hat, die ein lineares Zeitmodell ausmachen.

             Die Maximalität hat insbesondere zur Folge, dass mit je zwei Zeitpunkten auch alle Zeitpunkte t' zwischen t1 und t2 in Tw liegen. I 91

             Damit können wir nun zwei mögliche Strukturen des Zeitverlaufs unterscheiden:

             a) es führt genau ein Weg in die Zukunft

             b) es führen verschiedene Wege in die Zukunft.

             Entsprechend in die Vergangenheit.  I 92

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

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"weil"/Ryle: verschiedene Arten von "weil"  Bsp "Weil er jetzt nach dem Süden zieht" berichtet einen Vorfall  und so besagt er nicht dasselbe, wie "weil er ein Zugvogel ist". ‑ Weniger  anekdotisch. I 190

 

                                                                                                                     Ryle

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Weisheit/Rorty: Balance zwischen den beiden Tugenden der Umgänglichkeit und der Hartnäckigkeit. II 118

                                                                                                                     Rorty

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weit/Brandom: mit Berücksichtigung der Umstände, nicht nur des Subjekts II 45

 

                                                                                                                     Brandom

 

weit/Field: die Unterscheidung eng/weit habe ich unglücklicherweise gebraucht, kurz bevor Fodors Unterscheidung herauskam.

             Sie läuft quer zu der Unterscheidung intentional/nicht‑intentional. (DB). Letztere ist wichtiger.

             weit/Field: ist eine Erklärung, wenn sie externe Ursachen annimmt, selbst wenn diese nichts mit den WB der Repräsentationen zu tun haben.

             eng/Field: Reize statt externe Bedingungen. Aber das ist nicht so wichtig. II 73

Dabei braucht man keine WB. II 74

                                                                                                                     Field

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Welle/Störung/Simons: ist zwar ontologisch abhängig (oA) vom Medium, besteht aber tatsächlich im Ereignis eines Prozesses.

             Welle: ist eine reine Störung.

             Analog dazu:

             Akzidenz: besteht im Verbleiben eines Individuums in einem Zustand, ist aber „medial“ vom Individuum abhängig.

             Welle/Wellen/Konstitution: es gibt auch solche ohne Medium: elektromagnetische Wellen. Sie werden konstituiert durch den Prozess ihrer Propagation (Ausbreitung).  I 353

 

                                                                                                                     Simons

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Wellengleichung/Feynman:

              d²X/dx² = (1/cs²) (d²X/dt²).                                  

             sie beschreibt das Verhalten von Schall in Materie. I 667

                                                                                                                     Feynman

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Wellenlänge

 

Wellenzahl: k. Änderungsgeschwindigkeit der Phase mit der Entfernung (Bogengrad pro Meter).

             Wir halten die Zeit fest und betrachten die Welle als Funktion des Abstands r. Wir sehen, dass die Welle ebenfalls periodisch ist. (Abb 29.3). Wir ignorieren 1/r und sehen, dass E (das Feld) schwingt, wenn wir den Ort wechseln.         

Wellenlänge: l. die Entfernung, die von einem vollständigen Zyklus eingenommen wird.

             "Raumperiode".

             Die Wellenlänge ist dann 2p/k, weil k multipliziert mit der Wellenlänge die Anzahl von Bogengraden ergeben würde, um die sich das ganze Ding ändert . Ein Zyklus ändert sich mit 2p (Periode). 

             So ist k = 2p exakt gleichbedeutend mit wto = 2p.     I 390

                                                                                                                     Feynman

 

Wellenlänge/Licht: = Lichtgeschwindigkeit dividiert durch die Frequenz. VI 475

 

                                                                                                                     Guth

 

Wellenzahl: Änderungsgeschwindigkeit der Phase mit der Geschwindigkeit.

             Wellenzahl: Anzahl der Wellen pro Meter für den anderen Beobachter.

 

Frequenz: Änderungsgeschwindigkeit der Phase mit der Zeit. I 472

                                                                                                                     Feynman

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Wellennatur

 

Wellennatur des Neutrons in der Schrödingergleichung/Barrow: Wahrscheinlichkeitswelle. Sie enthält Information. Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, mit der sich die Wirkung bestimmen lässt, die wir mit dem Vorhandensein der gewöhnlich "Neutron" genannten Größe verbinden.  I 231 (Sigle unklar)

 

                                                                                                                     Barrow

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Welle/Teilchen‑Dualismus

 

Welle‑Teilchen‑Dualismus/de Broglie: stellte die zwei Gleichungen von Einstein für Lichtquanten nebeneinander:

             E = hv;  p = hv/c

             in beiden stehen links die Eigenschaften, die zu den "Teilchen" gehören: (Energie und Impuls), rechts die Welleneigenschaften (Frequenz).

      Die beiden sind verschränkt. Um auch nur den Impuls zu messen, muss man die Frequenz kennen.

             Welle: es sah nach Wellen aus, dass die Elektronen nur in "Bahnen" vorkamen, die durch ganze Zahlen charakterisiert waren. VII 101

                                                                                                                     Gribbin

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Welt/Chisholm: eine Welt W ist ein Sachverhalt; für jeden Sachverhalt p gilt, dass W entweder p logisch impliziert, oder W die Negation vo p logisch impliziert. I 183

                                                                                                                     Chisholm

 

Welt/Chisholm: einen widerspruchsfreien Maximalsachverhalt im Sinne einer (iii)/(iv)‑Äquivalenz,

             (i) 'p' drückt eine Eigenschaftsinklusion aus

             (ii) Es ist notwendig, dass p

             (iii) jede (mögliche) Welt ist so, dass p

             (iv) 'p' drückt eine nicht widerspruchsfrei negierbare Proposition aus.

             VsChisholm: dann lässt sich dieser Widerspruch so explizit machen, dass es eine und keine Welt  gäbe derart, dass non‑p. (>Maximum, maximal) II 73

                                                                                                                     Chisholm

 

Welt/Fraassen: die Welt in der ich lebe ist das intentionale Korrelat des begrifflichen Rahmens durch den ich diese Welt wahrnehme und denke.

             Problem: der begriffliche Rahmen ändert sich. Dennoch bleibt die reale Welt dieselbe Welt.

             FraassenVsBegriffsrelativismus: damit leugne ich den Begriffsrelativismus:

             I 82

             D.h. Wissenschaftsphilosophie ist nicht Metaphysik, die über Ontologie entscheidet (das mag sie auf einer tieferen Ebene). I 81f

                                                                                                                     Fraassen

 

Welt/Luhmann: der letzte Horizont allen Sinns. Welt verhält sich zu Sinn wie Umwelt zu System. Ein offener Begriff für all das, was dem Sinn gegenübersteht! Aber nicht Universum!. Keine Ganzheit. II 41

 

                                                                                                                     Luhmann

 

Welt/GLU/Luhmann:   ‑ aus dem Blickwinkel eines Beobachters ist die Welt die Einheit der Differenz von System und Umwelt

             Als Einheit kann sie nie beobachtet werden. Sie ist der blinde Fleck jedes Beobachters ‑ Mit der Moderne verliert der Begriff den Bezug auf "Dinge" und wird auf die Unbestimmtheit des Sinns bezogen.

             W. ist paradoxer Begriff, der Kombination von Bestimmtheit und Unbestimmtheit vorstellt.

 

                                                                                                                     Luhmann, GLU

 

Welt/Rorty: "Nichtsätze". IV 49

                                                                                                                     Rorty

 

Welt/Wittgenstein/Hintikka: Der Vergleich zwischen Sprache und Welt muss in derselben Welt stattfinden. DF. W I 217

                                                                                                                     Hintikka

 

Welt/Wittgenstein: Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. Was die Welt ist, wird durch eine Beschreibung angegeben, und nicht durch ein Verzeichnis von Gegenständen. II 138

 

                                                                                                                     Wittgenstein

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Weltlinie: Nulllinien und Geodäten:

             Geodäte: diejenige Linie im Raum, auf der frei fallende Körper ohne Einwirkung von Kräften sich bewegen. Zeitartig.

             Nulllinie: orthogonal zu den Geodäten: Linie, auf der sich das Licht bewegt, keine Zeit. Dadurch raumartig. I 161

                                                                                                                     Kanitscheider   

 

Weltlinie/Simons: Summe von zwei Ereignissen, die alle ein einziges Objekt involvieren.

             genidentisch/Simons: Ereignisse auf derselben Weltlinie sind genidentisch. I 127

 

                                                                                                                     Simons

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Weltzustand/Chisholm: p: ein Sachverhalt, der der Möglichkeit nach besteht und für jedes strikte Attribut A gilt, dass entweder p notwendigerweise so ist, dass, wenn p besteht, etwas A besitzt, oder notwendigerweise so, dass nichts A besitzt.

             Ein Weltzustand wird also entweder notwendig oder unmöglich sein.  I 81

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Chisholm

 

Weltstadium/Weltzustand/WZ/Lewis: X ist ein WZ von Y dann und nur dann, wenn

             1. X ist ein mögliches Individuum, das ganz in einer Welt ist und Teil von Y und

             2. X ist kein echter Teil von irgend einem anderen Individuum von dem dasselbe wahr ist.

             Def gegenstück‑relativ/Lewis: Y ist. g.‑r. dann und nur dann, wenn jede zwei GZ von Y Gegenstücke sind.

             Def maximal gegenstück‑relativ/Lewis: Y ist m.g.‑r .dann und nur dann, wenn

             1. Y gegenstück‑relativ ist und

             2. kein echter Teil irgend eines anderen Individuums ist, von dem dasselbe wahr ist.  IV 41

 

                                                                                                                     Lewis

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Weltbild/Wittgenstein/Schulte: mein Weltbild habe ich nicht, weil ich mich von seiner Richtigkeit überzeugt habe, es ist der überkommene Hintergrund, auf welchem ich zwischen wahr und falsch unterscheide. Seine Sätze könnten zu einer Art Mythologie gehören. W VI  223

 

                                                                                                                     Schulte

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welterschließend/Habermas: poetisch

             dagegen:

             innerweltlich/Habermas: prosaisch, alltagssprachlich. I 237

                                                                                                                     Habermas

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Weltlinie/Carnap: stetige Kurve bzw. Kurvenbogen, von dem zu jedem Wert der Zeitkoordinate innerhalb eines bestimmten Intervalls genau ein Weltpunkt gehört,

             VI 168

             und zwar ein gesehener oder nichtgesehener Farbpunkt.  VI 168

 

                                                                                                                     Carnap

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wenige/Lewis: mehrere Dinge sind wenige (andernfalls viele) wenn sie eins zu eins mit einigen, aber nicht allen Atomen korrespondieren. Schw I 81

                                                                                                                     W. Schwarz

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"Wenn-Dannismus": > Deduktivismus

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Wert/Chisholm: Träger eines intrinsischen Wertes: ein Sachverhalt, der sowohl selbst als auch in negierter Form intrinsischen Wert haben kann. II 285

                                                                                                                     Chisholm

 

Wert/Frege:  wir nennen das, wozu die Funktion durch ihr Argument ergänzt wird, den Wert der

Funktion für dieses Argument. Der Wertverlauf für verschiedene Argumente kann dann als Kurve

dargestellt werden. (Wenn also der Reihe nach andere Werte eingesetzt werden. Jeder Punkt

entspricht einem Wert.

             Wahrheitswert: der Wert unserer Funktion ist der Wahrheitswert (w/f). II 22f

 

                                                                                                                     Frege

 

Werte/GLU/Luhmann:  ‑ Funktion der Werte ist, eine gemeinsame Basis der in der Gesellschaft reproduzierten Kommunikation zu liefern, obwohl Bewusstseinssysteme einander nicht zugänglich sind

             Werte gelten jenseits aller Kontingenzen ohne dass es Motive gibt, eine Wertorientierung in Frage zu stellen  ‑

             Werte werden nicht durch Aussagen in Kommunikation eingeführt und brauchen keine Unterstützung durch Motivation ‑

             im Ggs zur wiss. Wahrheit stoßen sie nicht auf strenge Alternative von Annahme oder Ablehnung

                                                                                                                     Luhmann, GLU

 

Werte/Nozick: vier Arten:

             1. intrinsischer Wert

             2. instrumenteller Wert: ist eine Funktion oder ein Maß des intrinsischen Werts und führt zu ihm. (>erwarteter Nutzen). Etwas von instrumentellem Wert muss nicht selbst intrinsisch wertvoll sein.

             3. schöpferischer Wert: ist eine Funktion des Werts den etwas neu in die Welt einführt.

             II 312

             Jedes Ding kann alle drei Arten von Werten kombinieren.

             Etwas zufällig passierendes von instrumentellem Wert kann zu späterem intrinsischem Wert führen.

             Determinismus/Nozick: leugnet schöpferische Werte.

             schöpferische Werte: führen zu Unterschieden in der Welt.

             Willensfreiheit/Nozick: verstehen wir so, dass sie zu signifikanten Wertunterschieden führt.

             instrumentelle Handlung: machen allerdings auch einen Unterschied, wenn, wenn sie nicht ausgeführt würden, sich spätere intrinsische Werte nicht ergeben würden. So kann auch der Pinselstrich zu späteren Wirkungen beitragen.

             Aber ‑  anders als der Maler ‑ ist er selbst nicht schöpferisch.  II 312

             4. mitwirkender Wert: das, was den Unterschied bewirkt. II 313

                                                                                                                     Nozick

 

Werte/Nozick:..~ .wenn man auch nicht genau weiß, was Werte sind, scheint es so zu sein, dass wir alle Werte suchen.

             Nozick: dann kann man sagen: "Töte keine werte‑suchende Iche"          

             Hindere niemand daran, Werte zu suchen.

             (Alternativ zum Kategorischen Imperativ).  II 461

                                                                                                                     Nozick

 

worth/(statt value)/Wert/Terminologie/Lösung/Nozick: nennen wir den umfassenderen Wert, in den value integriert ist. Worth vereinigt neue Ordnung und Zerstörung der alten Ordnung (durch Einführung neuer Materialien). II 614f

                                                                                                                     Nozick

 

Wert/Quine: nicht die Ersetzung, Wertebereich nicht Ersetzungsbereich!

             Namen: Ersetzung  ‑  die benannten Entitäten: die Werte:

             Wert: das, was vom Namen benannt wird. Bsp Zahl

             Name: das, was den Wert benennt: Bsp Ziffer.

             Variablen: "unbestimmte Namen ihrer Werte". Eigentlich der Begriff des Pronomens. VIII 31

 

                                                                                                                     Quine

 

Werte 1. Ordnung: Freude, Glück

Werte 2. Ordnung: moralische Werte, Reaktionen auf Übel 1. Ordnung. : Mitleid, Hilfeleistung, Güte, Heroismus.

             Übel 1. Ordnung/Stegmüller: Leid, Schmerz, Krankheit,

             Der Theismus muss dann die These vertreten, dass Übel 1. Ordnung befriedigend durch Werte 2. Ordnung erklärt und gerechtfertigt werden. IV 468

                                                                                                                     Stegmüller

 

Wert/Saussure. keine fixierte Bedeutung. Nur im Verhältnis zu anderen bestehend. a) Moment der Gleichheit, Ähnlichkeit b) Moment der Ungleichheit, der Unähnlichkeit. I 77

             Bsp »mouton« und »sheep« haben nach Saussure dieselbe Bedeutung, aber nicht denselben Wert. (Denn die Engländer nennen die Speise »mutton« und nicht »sheep«). I 81

 

                                                                                                                     Saussure

 

 

Wert/Tugendhat: die Behauptungen. (Wahrheitsbedingungen).>Argument, >Bedeutung. I 283

 

                                                                                                                     Tugendhat

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Wert der Variablen: Es gibt immer wieder Leute, die meinen, "Wert der Variablen " bedeute

sing Term. Falsch! Vielmehr ist es der bezeichnete Gegenstand (z.B. eine Proposition!) und

Gegenstände bleiben auch bestehen, nachdem die sing Term zum Verschwinden gebracht wurden. I 333

                                                                                                                     Quine

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Wertebereich einer Prädikatformel/Wessel: den Wertebereich einer Prädikatformel f(i1...in) bilden alle möglichen Ausdrücke der Form f(k1..kn), wobei kn Individuen aus dem Wertebereich der Individuenvariablen sind. (Nicht unbedingt paarweise verschieden). 

             Bsp Formel: P(x):

             Individuenbereich: Individuen k1 und k2

             Wertebereich der Prädikatformel: P(k1) und P(k2)

             Bsp Individuenbereich: natürliche Zahlen

             Bereich der Prädikatformel: P(1),P(2),P(3)...

             Bsp Formel: Q(x1,x2)

             Individuenbereich: k1,k2

             Wertebereich der Prädikatformel: die Ausdrücke Q(k1,k1),Q(k1,k2),Q(K2,k1),Q(k2,k2)

             Bsp Individuenbereich: natürliche Zahlen

             Bereich der Formel: Q(x1,x2): alle möglichen Ausdrücke der Form Q(m1,m2) wobei m1 = 1,2,3...; m2 = 1,2,3..

             Die Elemente aus dem Wertebereich von Q(x1,x2) kann man auch zu den quantorenlogischen Formeln rechnen.  I 177

                                                                                                                     Wessel

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Wertformel/Lukasiewicz/Berka: nenne ich eine Formel, in der für jede Variable ein WW eingesetzt ist.     Jede Wertformel, sofern sie nicht einer Variablen zugehört, lässt sich gemäß der obigen Tabelle reduzieren, d.h. abkürzen, und das Endergebnis ist jedes Mal "0" oder "1". (Anführungszeichen).

             Bsp "ANpq" wenn man p/1, q/0 einsetzt, erhält man die Wertformel "AN10" die in "0" übergeht. I 304

                                                                                                                     Berka

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Wertverlaufsinduktion/WI/transfinite Induktion/Quine: ist eine größere Variante der vollständigen Induktion, der Satz von der WI besagt, dass

             eine Aussage für alle natürlichen Zahlen gilt, falls sie, vorausgesetzt sie ist wahr für alle Zahlen bis zu irgendeiner, dann auch immer für die nächste Zahl gilt.

             Das Schema lautet:

             ("y("x(x < y  >  Fx)  >  Fy)  u  z e N)  >  Fz. IX 99

                                                                                                                     Quine

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Wesen/Schein/Hegel: Wahrheit des Seins, tritt dreifach auf.

             a) das Wesen scheint in sich (Reflexion)

             b) das Wesen erscheint (Existenz)

             c) das Wesen offenbart sich (unmittelbares Wissen). I 48

                                                                                                                     Bolz

 

Wesen/Fechner: der gesetzliche Zusammenhang der Erscheinungen eines Dings. ("Bloßer Hilfsbegriff").  II 205

                                                                                                                     Chisholm

 

Wesen/Lewis: die Gesamtheit des Wesens ist die Schnittmenge (intersection)  der wesentlichen Attribute, der Attribute, die ein Ding mit allen und nur seinen Gegenstücken (GS) teilt.  IV 35

                         

                                                                                                                     Lewis

 

Wesen/Lewis: (in Gegenstück‑Theorie, s.o.) das Wesen von Y ist die Eigenschaft, die zu Y gehört und all seinen Gegenstücken und zu nichts anderem. Dann ist das mit der Vagheit der Gegenstück‑Relation behaftet z.B. der Gewichtung von Ähnlichkeit und Unähnlichkeit, der Bewertung von gemeinsamem Ursprung, das ist verschieden in verschiedenen Kontexten.  IV 153

                                                                                                                     Lewis

 

nominale Wesenheit/Locke: nichts als die Idee, unter der wir die qualitative Beschaffenheit einer Einzelsubstanz oder vermeintlicher allgemeiner Substanzen vorstellen, indem unsere Idee hier als Zeichen dieser Qualitativen Beschaffenheit von Dingen auftritt.

             diese Idee besteht in einem Komplex weniger zusammengesetzter, allgemeiner Ideen, denen die Einteilungen entsprechen, nach denen wir die Dinge ordnen: Bsp "Känguru und Elefant als Landtiere, beide zusammen mit dem Walfisch als Säugetiere einteilen.

             (nominales) Wesen/Locke: die komplexe Idee.

             reales Wesen/Locke: eine reale, aber unbekannte Beschaffenheit von sinnlich nicht wahrnehmbaren Teilen,

             II 200

              die wir als "Ursache" oder Grundlage unserer komplexen Idee als vorhanden annehmen. II 199

                                                                                                                     Locke

 

Wesen/Hegel: alle Wahrheiten über ein Ding. IV 126

                                                                                                                     Russell

 

Wesen/Eigenschaft/Besitz/Wittgenstein/Hintikka: Faktische, aber nicht logische Beziehung. .

Die Beziehung des Besitzes gehört nicht zum Wesen der Gegenstände. Einer dieser Gegenstände ist auch das empirische Ich. W I 99

                                                                                                                     Hintikka

 

Wesen/Zeigen/Sagen/Wittgenstein: Was der Welt wesentlich ist, kann man nicht über die Welt sagen, denn dann könnte es anders sein, da sich jeder Satz negieren lässt. II 56

 

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Wesen/Wittgenstein: es liegt nicht im Wesen von 23 und 18, dass sie, wenn sie multipliziert werden, 414 ergeben, und es liegt nicht einmal dem Wesen der Regel! So gehen wir eben vor, das ist alles.  II 383

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Wesen/Eigenschaft/Wittgenstein/Schulte: dass etwas als wesentlich gilt, liegt nicht an den Dingen selbst.

             Es gibt keine wesentlichen Eigenschaften von Dingen, nur wesentliche Merkmale eines Begriffs. W VI 128                         

                                                                                                                     Schulte

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wesentlich/Simons: Bsp „Tom kann nicht anders existieren als als Mensch, er ist „wesentlich Mensch“.

             Bsp Tom kann nicht ohne Kopf existieren. (de re).  ((s) „wenn er existiert, dann nicht ohne Kopf“.  Dagegen:

             notwendig/Simons: wäre dagegen eine Eigenschaft von Sätzen (de dicto). Bsp damit würde fälschlich der Tatsache, dass Tom ein Mensch ist, Notwendigkeit zugeschrieben. Aber Tom hätte gar nicht existieren müssen.  I 257

                                                                                                                     Simons

 

wesentlich/Simons: a ist wesentlich F gdw.  a nicht existieren kann ohne F zu sein.

             Das ist eine de re-Formulierung weil „a“ innerhalb der Reichweite des Modaloperators vorkommt. I 260

             Pointe: Existenz ist wesentlich, aber nicht notwendig.  I 261

                                                                                                                     Simons

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wesentliche Eigenschaft/Kripke: Wenn wir eine Eigenschaft als einem Gegenstand wesentlich

denken, an meinen wie gewöhnlich, dass sie auf einem Gegenstand in jedem Fall zutrifft, in dem er

existiert hätte. I 59

                                                                                                                     Kripke

 

wesentliche Eigenschaft/Lewis: ein Attribut, was ein Individuum mit allen seinen Gegenstücken teilt.

             Bsp alle Ihre GS sind wahrscheinlich menschlich, wenn ja, sind Sie wesentlich Mensch.

             Noch wahrscheinlicher ist aber, dass ihre GS korporeal sind.

             Ein wesentliches Attribut ist dann ein Teil des Wesens. IV 35                                             

                                                                                                                     Lewis

 

Involvieren/wesentlich//Wesen/MöWe/Lewis: ein Ereignis involviert notwendig ein zeitliches Segment eines Individuums, dann und nur dann, wenn notwendigerweise das Ereignis sind in einer Region ereignet, wenn das Segment oder ein Gegenstück von ihm, dort vorhanden ist.  V 248

 

                                                                                                                     Lewis

 

wesentliche Eigenschaft/Kripke: Eigenschaft, die ein Ding in jeder möglichen Welt hat. V 274

 

                                                                                                                     Putnam

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wesentlicher Teil/Ereignis/Lewis: Ereignis e ist wesentlicher Teil von Ereignis f dann und nur dann, wenn, wenn f in einer Region vorkommt, dann notwendig auch e in einer Subregion vorkommt, die in der Region eingeschlossen (included) ist. Bsp was ein Fuß zum Gehen beiträgt.

             Implikation/Ereignis/Lewis: ein impliziertes Ereignis ist in diesem Sinn ein wesentlicher Teil des implizierenden Ereignisses Bsp Gehen eines Fußes. V 258

                                                                                                                     Lewis

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"wesentlich reichhaltiger" muss die Metasprache sein als die Objektsprache: sie muss Variablen von höherem logischen Typus enthalten. II 23

                                                                                                                     Davidson

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Weyl-Prinzip/Kosmologie: die Galaxien liegen auf einem Bündel von Geodäten, die keinen Punkt gemeinsam haben, mit Ausnahme eines einzigen Punktes in der Vergangenheit, von dem aus sie divergieren.

       Dass die Galaxien im instantanen flachen Dreierraum ruhen, drückt sich dadurch aus, dass die Weltlinien ihn orthogonal durchsetzen.

       So stellt das Weyl-Prinzip einen Vorläufer der komobilen Koordinaten dar, wie sie für die homogenen und isotropen FWR-Welten Verwendung finden. I 161                        

                                                                                                                     Kanitscheider

 

Weyl-Prinzip/Kosmologie: Postulat: die Teilchen eines Substrates (Galaxien) liegen in der Raumzeit auf einem Bündel von Geodäten,  die von einem Punkt in der Vergangenheit (Urknall) ausgehen und sich ausser in diesem Punkt niemals schneiden.

             Daraus folgt die Existenz einer Familie von Hyperflächen (t = const) die orthogonal zu diesen Geodäten liegen und die als einzigen Parameter  die kosmischer Zeit besitzen. I 362

 

                                                                                                                     Kanitscheider

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Widerlegbarkeit/Gödel/Berka: die Beweisbarkeit der Negation.  I 304

                                                                                                                     Berka

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Widerspiegelungsidee/Wittgenstein/Hintikka: in gewissem Sinn ein modaler Gedanke. These die Gesamtheit der zulässigen Verbindungen von Symbolen ("Namen") in einer logisch richtigen Sprache stimmt überein mit der Gesamtheit der möglichen Strukturen von Entitäten (Gegenständen) in der Welt. W I 301

                                                                                                                     Hintikka

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Widerspruch/MöWe-Semantik/Cresswell: etwas, das wahr ist in keiner MöWe.  II 164

 

                                                                                                                     Cresswell

 

Widerspruch/Quine:   »P und nicht‑P«. Aber: »Junggesellen sind keine unverheirateten, erwachsenen Männer« ist formal gesehen nicht widersprüchlich! Das wurde von Kant nicht erkannt. I 132

                                                                                                                      Danto

 

Widerspruch/Stalnaker/Field: nach seiner Sicht gelten nämlich zwei Dinge:

             1. ein widersprüchlicher Glauben hat denselben Inhalt wie der Glaube haben würde dass Schnee weiß und nicht weiß ist.

             2. dass Glauben mit demselben Inhalt auf dieselbe Weise in eine Erklärung eintreten.

             Problem: Bsp Cantors ursprüngliches "naives" Komprehensionsschema: kann man dann nicht erklären.

             Man müsste einem einzelnen Glaubensinhalt Widersprüchlichkeit zuschreiben.

             FieldVsStalnaker: Problem: es nutzt ihm wenig, Cantor einen Glauben zuzuschreiben, der bloß logisch konsistent ist: der Inhalt muss auch mit anderen Tatsachen übereinstimmen! Und diese kannte Cantor ganz genau: z.B. dass „e“ Elementrelation bedeutet, usw. und daher wußte er, dass die Axiome das bedeuten, was sie bedeuten.  II 101

             Cantor‑Bsp: hier ist es nicht so, dass Cantor zwei getrennte Glaubenszustände hatte, die nicht beide zusammen operativ sein können, sondern diese beiden waren zusammen in einer Erklärung seiner Handlungen involviert. Es geht hier also nicht um „aufgeteilten“ Glauben  

             echte/epistemische/Möglichkeit/FieldVsStalnaker: wir haben also keine Möglichkeit, Cantors Glauben wsf zu beschreiben. Dann müssen wir Stalnakers Vorhaben (S. 4‑5,85) aufgeben, das Verhalten nur in Begriffen der echten Möglichkeiten zu erklären, die sie repräsentieren. Und dann hat es nur noch wenig Zweck darauf zu bestehen, dass nur reale Möglichkeiten (nicht bloß epistemische, geglaubte) Teil des Inhalts von Glauben sein können. II 102

             Lösung/Field: es geht nicht um "Inhalt" sondern um rationales Verhalten. Dann muss "Inhalt" auch nicht mehr "echte" (nicht bloß epistemische) Möglichkeiten beinhalten. II 103

 

                                                                                                                     Field

 

Widerspruch/Logik/Ethik/Zoglauer: drei Arten von Widersprüchen:

             1. logischer Widerspruch: a u ~a

             2. deontischer Widerspruch O(p) u O(~p)

             3. normativer Widerspruch: O(p) u ~O(p)

             Analog dazu gibt es drei verschiedene Arten von Widerspruchsfreiheit.

             Aus einem deontischen Widerspruch kann man einen normativen Widerspruch ableiten, denn aus O(~p) folgt ~O(p) Daher gilt die Implikation:

             O(p) u O(~p) > O(p) u ~O(p)

             Als Kontraposition folgt daraus: wenn ein Normensystem normativ widerspruchsfrei ist, dann ist es auch deontisch widerspruchsfrei. Insbesondere kann ein Normensystem nicht normativ widerspruchsfrei und zugleich deontisch widerspruchsvoll sein.  I 153

                                                                                                                     Zoglauer

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widersprüchlich/widerspruchsvoll

 

Widersprüchlichkeit/Cresswell: in keiner MöWe wahr sein. Bezieht sich auf einen einzelnen widersprüchlichen Satz! Zwei widersprüchliche Sätze (sich widersprechend, kontradiktorisch): hier ist A in genau den MöWe wahr, in denen B nicht wahr ist. I 19

                                                                                                                     Cresswell

 

widersprüchlich/semantische Tableaux/Kamp: wenn eine (atomare) Formel auf beiden Seiten steht, d.h. die Suche führt zu einem Widerspruch, d.h. es gibt ein Gegen‑Bsp, weil z.B. p nicht zugleich wahr und falsch sein kann. (aus Kamp Einführung in die Logik, Teil II: Beweissystem, S. 4ff www.ims.uni-stuttgart.de/~hans/Teaching/Logikskript-1-2s.pdf)

                                                                                                                     Kamp

 

Omega-widerspruchsvoll/(w)/Gödel: (1931) ist ein System, wenn es eine Formel "Fx" gibt derart, dass jede einzelne der Aussagen "F0", "F1", "F2",... ad infinitum in dem System bewiesen werden kann, aber gleichermaßen auch "Ex(x e N  und ~Fx)"  ‑ Henkin: zeigt die Widerspruchfreiheit eines w‑widerspruchsvollen Systems. (Auch Gödel und Tarski) ‑ man interpretiere einfach "F" als wahr für alle ausser solchen Objekten x die (7) erfüllen ‑  (7) x e N,  x ungl 0,  x ungl 1, x ungl 2... ad infinitum ‑  Problem:  "N" als "Zahl" zu interpretieren und nicht umfassender DF. ‑ Bsp zu jeder formulierbaren Bedingung, die nachweisbar von 0,1,2... ad infinitum erfüllt ist, gibt es eine andere Bedingung, von der wir beweisen können, dass sie auch noch von 0,1,2... erfüllt ist und trotzdem nicht von allen Dingen, die die erste Bedingung erfüllen. Das ist die chronische Form der w‑Widersprüchlichkeit, die nicht durch eine verbesserte Version von "N" geheilt werden kann. (Quine: "zahlenmäßig insegregativ"). (>Löwenheim)  IX 223

                                                                                                                     Quine

 

widersprüchlich/Formelklasse/Wessel: eine Klasse von Formeln, die nicht gemeinsam erfüllbar ist, ist eine widersprüchliche Formelklasse. Bsp p,~p,p v q, p > q.  I 45

                                                                                                                     Wessel

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widerspruchsfrei, wsf

 

semantisch widerspruchsfrei/Berka: heißt ein Axiomensystem SA, gdw. SA ein Modell hat,

             d.h. wenn es eine Interpretation gibt, bezüglich deren jeder Ausdruck von SA wahr ist.

             syntaktisch widerspruchsfrei/Berka: heißt ein Axiomensystem SA, falls nicht alle einschlägigen Ausdrücke aus SA ableitbar sind.

             (Zuerst von Post, 1921).  I 287

             klassisch widerspruchsfrei/Berka: heißt ein Axiomensystem SA gdw. aus SA kein einschlägiger Ausdruck zusammen mit seiner Negation ableitbar ist.

             Der Zusatz "klassisch" ist nicht einheitlich.

             Jedes klassisch wsf AxS ist auch syntaktisch wsf, die Umkehrung gilt nicht allgemein, für ihr Gültigkeit genügt es aber schon, dass  z.B. der modus ponens zugelassen ist,  und das

             Schema des Duns Scotus  CACNAB aus SA abgeleitet werden kann. Letzteres ist beim klassischen AK und klassischen PK der Fall.

              inhaltlich widerspruchsfrei/Berka: heißt ein Axiomensystem, falls es ausschließlich aus wahren Aussagen besteht.

             w‑ widerspruchsfrei/omega‑widerspruchsfrei/Gödel/Berka: gehören zu den Ausdrucksmittel auch Ziffern zur Bezeichnung aller natürlichen Zahlen, so kann man auch folgende verschärfte Fassung der WSF betrachten: (Gödel 1930):

             w‑wsf ist ein Axiomensystem gdw. es nicht der Fall ist, dass für jede Ziffer n der Ausdruck An und zugleich der Ausdruck NPxAx ableitbar sind.

             Ist ein Axiomensystem w‑wsf, so ist es auch syntaktisch wsf, aber nicht umgekehrt. I 287

 

                                                                                                                     Berka

 

 w‑wsf/Gödel/Berka:  k heißt w‑wsf, wenn es kein Klassenzeichen a gibt, so dass

             (n) [Sb(a v  Z(n) ) e Flg (k) ] & Neg (v Gen a)] e Flg (k)

             wobei v die freie Variable des Klassenzeichens a ist.  I 358

                                                                                                                     Berka

 

widerspruchsfrei/Tarski/Berka : X ist eine widerspruchsfreie Klasse von Aussagen gdw. X < AS und wenn  ‑ für jede beliebige Aussage x  ‑  entweder x e FL(X) oder ~x e FL(X). (sic).

             (s) entweder x ist keine Folgerung aus dem System oder seine Negation ist keine Folgerung). I 475

                                                                                                                     Berka

 

Widerspruchsfreiheit/Konsistenz/Tarski/Field:

             G ist logisch konsistent gdw. es wenigstens ein Modell gibt, in dem alle Elemente von G wahr sind. I 30

             Implikation/Widerspruchsfreiheit/Konsistenz/FieldVsTarski: sogar der Platonist muss sagen, dass die Tarskischen Definitionen kein adäquater Zugang sind.

             1. Konsistenz sieht hier zu stark aus: Bsp wenn G die Menge aller Wahrheiten über Mengen ist, dann sollte sie sicher konsistent sein, aber weil es keine Menge aller Mengen gibt, kann es kein Modell dafür geben!

             Wenn die Menge dann Talski-konsistent sein soll, dann kraft eines Modells, das nicht die ganze mengentheoretische Realität in seinem Bereich hat. Und in dem "e" nicht einmal für die Elementbeziehung stehen kann!

             Field: warum sollte man glauben, dass es so ein Modell gibt? (Klassen statt Mengen sind auch keine Lösung).

             Sicher, es gibt ein kompliziertes Argument für ein Modell erster Stufe: weil alle Sätze wahr sind, kann kein Widerspruch abgeleitet werden. I 31

                                                                                                                     Field

 

widerspruchsfrei bezüglich eines Systems/Hughes/Cresswell: eine Formel a ist wsf bezüglich eines Systems S wenn ~a keine These von S ist.

             >Henkein-Beweise.  HC I 131

                                                                                                                     Hughes/Cresswell

 

maximal widerspruchsfrei/Hughes/Cresswell: ist eine Menge von Formeln, die durch Hinzufügung irgendeiner weiteren Formel widerspruchsvoll würde.  HC  I 133

                                                                                                                     Hughes/Cresswell

 

widerspruchsfrei/wsf/Mates: ist eine Menge G  von Aussagen, wenn es eine Interpretation gibt, bei der alle Aussagen von G wahr sind. (hier ist wsf = erfüllbar).  I 84

                                                                                                                     Mates

 

aussagenlogisch wsf/Mates: ist eine Aussagenmenge, wenn es mindestens eine normale Belegung gibt, die allen Elementen den Wert W zuordnet.  I 118

                                                                                                                     Mates

 

Widerspruchsfreiheit/widerspruchsfrei/Regelsystem/Mates: ein System von Regeln ist wsf, wenn es keine Aussage j gibt derart, dass sowohl j als auch ~j aus der Aussagenmenge G ableitbar sind.

             korrekt: korrekte Regeln sind auch wsf, denn wenn sie korrekt sind, kann keine Aussage zusammen mit ihrer Negation Folgerung aus L (leere Menge!) sein. 

             Folgerung/(s): bezieht sich auf Aussagenmengen, nicht auf Regeln!

             WSF/Mates: umgekehrt garantiert WSF nicht Korrektheit! Man kann sich eine Regel ausdenken, die wsf ,aber nicht korrekt ist: Bsp eine Regel die gestatten würde, "P" ( und keine andere Aussage) aus jeder Aussagenmenge abzuleiten.

             Ableitung/(s): kann sich (wie Folgerung) wohl auf Aussagenmengen (aber eben auch gleichzeitig auf Regeln) beziehen.  I 180

                                                                                                                     Mates

 

a‑wsf/Henkin/Mates: wsf bezüglich der Ableitbarkeit: ist eine Menge G von Aussagen gdw. die Aussage "P u ~P" nicht aus G ableitbar ist. ((s) D.h. dass kein Widerspruch abgeleitet werden kann).  I 182

                                                                                                                     Mates

 

maximal a-wsf/Henkin/Mates: ist eine Aussagenmenge G gdw G a‑wsf ist und nicht echte Teilmenge einer a‑wsf Menge D ist.

             Also geht die Eigenschaft der a‑WSF verloren, wenn wir zu G eine beliebige Aussage, die nicht bereits in G vorkommt, hinzufügen.

             I 184

             Eigenschaften von maximal a‑wsf Menge: D sei eine solche und j eine Aussage von L. Dann gilt:

             (1) j  e D gdw. ~j  e D

              (2) j  e D gdw j  aus D ableitbar ist.  I 183f

                                                                                                                     Mates

 

widerspruchsfrei/Negation/Wessel: wf. bezüglich der Negation ist ein deduktives Logiksystem, wenn es keine Formel A gibt, derart, dass sowohl A als auch ~A  in dem System beweisbar ist.

             absolut widerspruchsfrei/Wessel: ist ein System, wenn nicht alle Formeln des Systems beweisbar sind.  I 92

                                                                                                                     Wessel

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relative Widerspruchsfreiheit/Berka: (die bisherigen Definitionen waren absolute): relative WSF wird für den Vergleich von Axiomensystemen (und deduktiven Theorien) gebraucht

             Sind SA und SB zwei in der Sprache der PL formulierte AxS,  so heißt SA relativ wsf bezüglich SB, wenn es eine Übersetzung der in SA auftretenden Prädikate in (gleichstellige) Prädikate gibt, die mit dem Vokabular von SB definierbar sind, wobei diese Übersetzung so sein muss, dass die Übersetzungen der Axiome aus SA zur Ableitungsmenge von SB gehören. I 288

 

                                                                                                                     Berka

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Wiedererkennen/Kant: Synthesis der Rekognition: das Absehen von den jeweiligen Unterschieden bei Wiedererkennen.

             Sehen/Kant: leistet also zweierlei. Abstraktion vom affektiven Zustand der Empfindung und Wahrung der Identität über verschiedene Situationen hinaus. I 117

                                                                                                                     Boehm

 

 

Wiedererkennen: Eine Melodie wiedererkennen, heißt, einen erwarteten Ton nach dem anderen zu hören. Das Hören einer bekannten Melodie heißt quasi, eine Nische für die kommenden Töne

vorbereitet zu haben.  I 367                    

                                                                                                                     Ryle

 

Wiedererkennen/Kant: Kants Lösung: die Wiedererkennenskomponente gibt es nur wegen der Möglichkeit, die verschiedenen Erfahrungen auf ein Subjekt zu beziehen. DF. Potentialität. V 85

 

                                                                                                                     Strawson

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Wildtyp: hergebrachte Form einer Spezies. (Entspricht dem hergebrachten Text von z.B. Moby Dick in der Bibliothek.) In einer Population wird angenommen, dass der Wildtyp vorherrscht. Dennett: das muss aber nicht stimmen! Der Wildtyp ist nur eine Abstraktion wie der Durchschnittsbürger. Eine Population enthält unter Umständen keinen einzigen Vertreter mit exakt dem "Wildtypgenom". I 262

 

                                                                                                                     Dennett

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Wille zur Macht/Nietzsche/Bolz: Weil Schein die einzige Realität ist, ist der Wille der Widerstand gegen jeden Versuch, diese Realtität aus Schein wieder (?) in eine "wahre Welt " zu verwandeln. I 73

 

                                                                                                                     Bolz

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Willensfreiheit/Tetens: Eine Person ist frei, solange Argumente, Belehrungen, Ermahnungen, Aufforderungen usw. verhaltenswirksam sind. I 44

                                                                                                                     H. Tetens

 

Willensfreiheit/Problem des freien Willens/W. Salmon: einige: "Es gibt keine freien Willen, weil er sowohl mit dem Determinismus als auch mit dem Indeterminismus unvereinbar ist."  ‑  Einige bestreiten das, weil es neben dem Determinismus und dem Indeterminismus noch ein Drittes gibt. Sal I  274

                                                                                                                     W. Salmon

 

Willensfreiheit/Mackie/Stegmüller: wird auf zwei Ebenen betrachtet:

             A. auf begrifflicher Ebene

             B. als metaphysisches Problem

             IV 309

             ad A. im Alltäglichen kommen Begriffe wie Vorsatz, Fahrlässigkeit, Verdienst Schuld usw. vor. Drei Fragen:

             1. kann man scharf zwischen beabsichtigten und unbeabsichtigten Handlungen unterscheiden? (aristotelisch: freiwillig und unfreiwillig).

             2. ob und wie wir moralische Verantwortlichkeit zuschreiben sollen

             3. unter welchen Umständen wir Lohn und Strafe für angemessen halten.

             ad 1. ob eine Handlung beabsichtigt ist oder nicht, ist beschreibungsabhängig!

             Bei Unabsichtlichkeit spielt Unkenntnis eine entscheidende Rolle.  IV 308f

                                      

                                                                                                                     Stegmüller

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Willensschwäche (akrasia) stellt ganz besondere Anforderungen an ein kausales Modell praktischen Urteilens. Def Willensschwach ist, wer zu dem Schluss kommt, dass x vollziehenswert ist und dennoch freiwillig y tut. Für Davidson: irrationales Urteil. Er wird nämlich nicht zu y gezwungen, muss also eine Intention, y zu tun, geformt haben. Wäre die Relation von Grund und Intention deduktiv, d.h. ergäbe sich die Intention zwangsläufig aus den stärksten Gründen, so wäre es in einem kausalen Modell unmöglich, Akrasia zuzulassen. Der stärkste Grund müsste sich ja durchsetzen. II 114

 

                                                                                                                     Davidson

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Willkür

 

Willkür/Lösung/Field: gleichaufgeteilte Region/gleichgeteilte/gleichmäßig geteilt/ Abstandsgleichheit: (alle Abstände innerhalb der Region gleich: R: sei eine RZ‑Region deren sämtliche Punkte auf einer einzigen Linie liegen, und dass für jeden Punkt x von R der strikt st‑zwischen (raum‑zeitlich) zwei Punkten von R liegt, es Punkte y und z von R gibt, so dass

             a) genau ein Punkt von R strikt raumzeitlich‑zwischen y und z ist und dieser ist x und

             b) xy P‑Cong xz.

             ((s) damit vermeidet man jegliche willkürliche (Längen‑)  Einheiten!)  III 65

             Def xy P‑Cong zw : xy und y sind auf der Geraden die parallel zu einer Geraden durch z und w ist und der Abstand von x zu y ist gleich dem von z zu w.  (Kurz: Kongruenz entlang paralleler Linien) III 118

                                                                                                                     Field

 

Willkür/Bsp Massendichte/Field: ist ein ganz spezielles Skalarfeld: es ist wegen seiner logarithmischen Struktur (Verhältnisskala) „weniger willkürlich“ als die Skala für das Gravitationspotential. (>Skalentypen).

             Für eine Axiomatisierung der Massendichte braucht man dann mehr Grundbegriffe als für Skalarfelder sonst.  III 79

                                                                                                                     Field

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Will‑Rogers‑Phänomen/stage migration/Statistik/Manipulation/Beck-Bornholt: Bsp ein Autohaus hat zwei Filialen, notwendigerweise ist eine der beiden die bessere. Dann kann man den schlechtesten Verkäufer der besseren Filiale zur schlechteren Filiale abordnen. Danach hat sich der Durchschnitt beider Filialen gebessert!

             Pointe/Beck-Bornholt: der durchschnittliche Umsatz hat sich durch die Versetzung gebessert, auch wenn kein einziges Fahrzeug zusätzlich verkauft worden ist. BB  I 201

 

                                                                                                                     Beck-Bornholt

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"wirklich"/Austin: für einen Zweifel daran muss es aber einer vernünftige Basis geben. (OM 55) Und die Methoden herauszufinden, ob es ein wirklicher Goldfink ist sind dieselben wie die herauszufinden, ob es ein Goldfink ist. I 45

             anderswo: "wirklich"/Austin:  fügt einer Behauptung nichts hinzu.

 

                                                                                                                     Stroud

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Wirklichkeit: wenn eine Größe nach der einfachsten Erklärung komplex und autonom ist, dann ist sie wirklich. I 106

                                                                                                                     Deutsch

 

Objektivität/Wirklichkeit/Frege/Graeser:  Objektivität: "wenn in dem Fluß aller Dinge nichts Festes, Ewiges beharrte, würde die Erkennbarkeit der Welt aufhören und alles in Verwirrung stürzen". dieses Feststehende nennt Frege "objektiv" und unterscheidet es von dem, was "wirklich" (veränderlich?) ist. I 35

                                                                                                                     Graeser

 

Wirklichkeit/Groys: all das, was noch nicht gesammelt worden ist. (Im Museum oder Archiv). Somit ist die Wirklichkeit nichts Primäres, sondern etwas Sekundäres. Parasitär. IV 8/9

 

                                                                                                                     Groys

 

Wirklichkeit/Leibniz: entspricht dem aktiven Moment der Kraft. Ein Wirkendes.

             Möglichkeit /Leibniz: entspricht dem passiven Moment, einem nicht zur Äußerung Gekommenen.

             Davon zu unterscheiden ist das

             Vermögen/Leibniz: (potentia, puissance): das ist eine positive Ausstattung der Substanz mit dem speziellen Inhalt der zu Verwirklichung strebenden Tendenz.

             I 102

             Die Handlung selbst und das Vermögen dazu sind bloß verschiedene Zustände eines und desselben Daseinsmoments. Die aktive Kraft vermittelt den Übergang. Dazu bedarf es nur der Entfernung einer Hemmung.

             Das bloße Vermögen ist das Erleiden einer Hemmung. Das geht aber nur, wenn das Vermögen selbst als tätiges Streben existiert. Das Erleiden ist also ein Moment des Handeln selbst im Modus des Gehemmtseins.  I 103

                                                                                                                     Leibniz

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wirklichkeitsartig/Carnap: Gegenstände, für die die Unterscheidung zwischen wirklich und unwirklich sinnvoll ist, auch, bevor diese Unterscheidung getroffen ist. VI 227

                                                                                                                     Carnap

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ein universeller Wirklichkeitssimulator ist ein Gerät, dessen Repertoire das jedes anderen

physikalisch möglichen Simulators enthält. Kann es eine solche Maschine geben?

Ja durchaus, ein solches Gerät könnte mit den Merkmalen jeder rivalisierenden Maschine

programmiert werden. Der Unterschied würde nicht bemerkt werden. I 144

 

                                                                                                                     Deutsch

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Wirkung/RT/Russell: Produkt aus Energie und Zeit. (Plancksches Wirkungsquantum ist eine kleine Wirkungsmenge). Da nun Energie dasselbe wie gemessene Masse ist, können wir sagen, dass Wirkung Produkt aus Masse und Zeit ist.  II 121

                                                                                                                     Russell

 

Wirkung/Gribbin: Energie mal Zeit, ein vierdimensionales Äquivalent der Energie.  VII 58

 

                                                                                                                     Gribbin

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Wirkungsgrad/Thermodynamik/Physik/Feynman: wie viel Arbeit wird aus soviel Wärme erhalten?

             Das ist proportional zur Differenz der Temperaturen, zwischen denen die Maschine arbeitet, dividiert durch die höhere Temperatur:

             Wirkungsgrad = W/Q1 = T1 ‑ T2/T1.                       

             Der WG kann nicht größer als die Einheit sein und die absolute Temperatur kann nicht kleiner als Null, der absolute Nullpunkt sein. Da T2 positiv sein muss, ist der Wirkungsgrad folglich immer kleiner als die Einheit. I 630

                                                                                                                     Feynman

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Wissen/manche Autoren/Avramides: man kann nur etwas wissen, worüber man sich nicht irren kann.

             Bzw. man kann nur als Wissender gelten in einer Sache, in der man nicht als Irrender gelten kann.

             Dann kann man „Wissen" immer noch auf Fälle anwenden, wo das Ideal der Kommunikation nicht erreicht ist. I 52              

                                                                                                                     Avramides

 

Wissen: gerechtfertigte wahre Überzeugung. GWÜ. 

 

Kausaltheorie des Wissens: eine Beobachtung  gilt als Wissen, wenn sie durch genau das auf die richtige Weise verursacht ist, von dem sie handelt. (GoldmanVsKausaltheorie des Wissens)

Bsp Scheunen‑Bsp  I 310ff

                                                                                                                     Brandom

 

Wissen/Danto: kein Wissen von einem Objekt kann dieses anders aussehen lassen. Bsp Wenn man mir mehr über Wein erklärt, kann ich mehr darin schmecken, die Geschmackselemente waren aber schon vorher darin. I 154

                                                                                                                     Danto

 

Wissen/Deutsch: nicht die Richtigkeit unserer Vorhersage zählt, sondern nur die Behauptung, dass das, was geschehen wird, davon abhängt, welches Wissen unsere Nachfahren haben und wie sie dieses Wissen verwenden. Man kann also nicht die Zukunft der Sonne Vorhersagen, ohne Stellung zu beziehen zur Zukunft des Lebens auf der Erde und insbesondere zur Zukunft des Wissens. I 173

 

                                                                                                                     Deutsch

 

Wissen/Deutsch: man müsste mit einem Teleskop nach denen Ausschau halten, die in den meisten Universen unterschiedlich sind, aber in vielen Benachbarten gleich. Dann hätte man physikalische verkörpertes Wissen gefunden.

             An Orten, an denen Wissen verkörpert wird, denen sich Objekte erkennbar (?) Über sehr viele Universen hinweg aus. I 18

                                                                                                                     Deutsch

 

Wissen/Logik/Field: logisches Wissen: wenn auf die Wenn‑dann‑Form beschränkt: kein Wissen über das, was nicht folgt! – Lösung: differenzierter Deflationismus: zwei Teile: i) Wissen, welche mathematische Aussage aus anderen mathematischen Aussagen folgt – ii) zusätzliches Wissen über die Widerspruchsfreiheit (Konsistenz) mathematischer Aussagen – (und anderes Grundlegendes – ((s) was keine Folgerung von etwas ist) – Konsistenz/(s): ist selbst keine Folgerung – Field Bsp ein Wissen über alle Modelle ist kein logisches Wissen – syntaktisch: Bsp „es gibt eine Ableitung von B aus A“: kein logisches Wissen, sondern über Existenz – Deflationismus: beides logisches Wissen – VsDeflationismus: das Grundlegende ist metalogisch ‑ I 83f

                                                                                                                     Field

 

logisches Wissen/Field/(s): Wissen über die Tatsache, dass etwas logisch wahr ist, (z.B. dass die Axiome konsistent sind) aber nicht die Axiome selbst. A propos I 88

                                                                                                                     Field

 

Wissen/Lewis: jemand weiß, dass P gdw. seine Evidenz mit Nicht‑P unvereinbar ist. (1996b,422‑424,440). Schw I 183

                                                                                                                     W. Schwarz

 

Wissen/Pylyshyn: eine Menge von notwendig wahren Tatsachen die uns bekannt ist. I 256

 

                                                                                                                     D. Münch

 

Wissen/Naess: drei Bedingungen: 1. Sicherheit,  2. gute Gründe, um sicher zu sein,  3. dass p wahr ist. I 392

                                                                                                                     Naess  

 

Wissen/Theorie des nächsten Verwandten/Nozick: eine Person hat Wissen, nach Methode M, dass p der Tatsache dass p auf der Spur ist und wenn es keine andere Methode M' gibt, die gleichwertig mit M ist, aber nicht der Wahrheit auf der Spur ist, mit der derjenige aber auch glaubt, dass sie p auf der Spur ist.  II 49

             Wissen/Nozick: das, was wir haben, wenn unser Glauben subjunktivisch mit der Wahrheit variiert, ist Wissen, aber wenn es neben uns Wesen gäbe, deren Glauben in engerem Rahmen und extensiv mit der Wahrheit des Geglaubten variierten, also Wesen, die nicht nur die Spur der Wahrheit verfolgen, in diesem Fall wäre unser Glauben (den wir gerade Wissen genannt haben) kein Wissen. (Abhängigkeit von anderen Dingen). Denn unser Glauben stände dann nicht in der besten Beziehung zum Geglaubten. Es wäre nicht die beste instantiierte Relation R'. II 54

                                                                                                                     Nozick

 

Wissen/Falsches Wissen/Russell: Bsp Jemand glaubt, dass der Name des Premierminister mit B beginnt (Bannerman ist richtig). Er denkt aber, Balfour sei Premierminister. Kein wahres Wissen.

             Bsp Verfrühte Zeitungsmeldung, die sich nachträglich als richtig herausstellt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung kein wahres Wissen. IV 116                                            

                                                                                                                     Russell

                         

Wissen/Ryle wie eine Melodie geht: eine Gruppe von auditiven Erwartungsdispositionen erworben

zu haben.  I 312

                                                                                                                     Ryle

 

Wissen/Mayr. Fakten und ihre Interpretation. I 49

                                                                                                                     Mayr

 

Wissen/WB/Wittgenstein/Stegmüller: im Wandel vom Tractatus zu PU scheidet "Wissen" durch das Ersetzen von Wahrheitsbedingungen durch Behauptbarkeitsbedingungen aus ‑  IV 118

                                      

                                                                                                                     Stegmüller

 

Wissen/manche/Stroud: einige Philosophen behaupten, Wissen erfordere nicht mehr als wahren Glauben dass p, der teilweise verursacht  oder erklärt wird, durch die Wahrheit von p.

             StroudVs: Selbst dann müsste man erklären, wie die Person dazu kommt, das zu glauben.

 I 237

                                                                                                                     Stroud

 

Wissen/Glauben/Stuhlmann-Laeisz: auch Wissen ist eine epistemische Beziehung. Wir bilden die Sprache GAL + W (Wissensoperator W).

             (i) Jede Aussage von GAL ist auch eine solche von GAL + W. I 101

             (ii) es gelten die üblichen Junktorenverknüpfungen.

             Wa: "es wird gewusst, dass a", "man weiß, dass a".

             Modell zu GAL + W: wichtig: andere Struktur!

U = <K,i,R,S,V> ist ein Modell, wenn

(i) U' = <K,i,R,V> ein SGL‑Modell ist,

(ii) S eine reflexive Relation auf K ist und

(iii) für alle j,k aus K gilt: wenn jRk dann auch jSk.

             Aussageschemata:

             a) Wa > Ga: was man weiß, das glaubt man auch (gesichert durch die definitorische Forderung (iii))

             b) Wa > a (äquivalent: a > Wa): wenn a gewusst wird, dann ist a wahr, bzw. man kann nichts Falsches wissen. (gesichert durch (ii)). 

             Wissen/Wahrheit: Widersinnig wäre es jedoch, einem Subjekt ein Wissen zuzusprechen: Wa, zugleich aber den Inhalt als falsch zu bezeichnen.

             Deshalb ist jede Aussage der Form Wa u ~a falsch. ("Aus Wissen folgt Wahrheit").  I 102

 

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

Wissen/Foucault: Sprechen, wie man sprechen muss. I 124

                                                                                                                     Foucault

 

Wissen/Foucault: die Menge von einer diskursiven Praxis regelmäßig gebildeten und für die Konstitution einer Wissenschaft unerlässlichen Elemente, obwohl diese nicht notwendig dazu bestimmt sind, diese Konstitution zu veranlassen.

             Nicht die Summe dessen, was man als wahr angesehen hat, sondern die Gesamtheit der Verhaltensweisen, Eigentümlichkeiten und Abweichungen über die man im Diskurs sprechen kann.

             Es ist auch der Raum, indem das Subjekt ist eine Stellung einnehmen kann. Die Gesamtheit der Funktionen des Blicks, der Befragung, der Entzifferung, der Registrierung, der Entscheidung, die das Subjekt in Diskurs ausüben kann. Das Feld von Koordination und Subordination von Aussagen. Die Gesamtheit der Weisen und Positionen, nach denen man neue Aussagen integrieren kann.

             Kein Wissen ohne definierter diskursive Praxis. Jede diskursive Praxis kann durch das Wissen bestimmt werden, das sie formiert.

             Wissen/Foucault: dasjenige, vorüber in diskursiven Praktiken gesprochen werden kann. Wie die Aussage sich zum anonymen Ganzen der Sprache verhält, so verhalten sich die sichtbaren Inhalte zur Ordnung der Sichtbarkeit. II 258f

                                                                                                                     Foucault

 

Wissen/Deleuze: Beziehung zwischen Sagbarem und Sichtbarem. III 55

                                                                                                                     Foucault

 

Wissen/Maturana: heißt fähig sein, in einer individuellen oder sozialen Situation adäquat zu operieren. I 85/86

                                                                                                                     Maturana

 

Wissen/Naess: drei Bedingungen:1. Sicherheit,  2. gute Gründe, um sicher zu sein,  3. dass p wahr ist.

             Ein Anstieg von Evidenz lässt sich vielleicht abschätzen oder sogar messen, nicht aber eine Annäherung an das Wissen!

             Keine Annäherung (durch Beweis) weil wir es schon besitzen!

             Das Wahrheitserfordernis ist unabhängig von dem Beweiserfordernis. (>Evidenz).

             Wissen und Wirklichkeit können nicht auseinanderfallen. I 392ff

 

                                                                                                                     Naess

 

Wissen/Hintikka: "zunehmendes Wissen ist die Verringerung der Zahl möglicher Welten, die mit dem, was man weiß, vereinbar ist". Bsp Alles, was wir wissen, ist damit vereinbar, dass  es Leben auf Alpha Centauri gibt, aber auch damit, dass es kein Leben dort gibt. Unser Unwissen ist so groß, dass wir die wirkliche Welt nicht von einer bloß möglichen Welt unterscheiden können. I 208

 

                                                                                                                     Poundstone

 

propositionales Wissen/Schiffer: Wissen, dass das und das wahr ist, von einem Ausdruck.

             Kein propositionales Wissen: Bsp die Bedeutung eines Ausdrucks in der eigenen Sprache kennen.  I 214

                                                                                                                     Schiffer

 

Wissen/Searle: besteht in wahren Repräsentationen, für die viele bestimmte Arten von Rechtfertigungen oder Belegen geben können. Wissen ist so per definitionem objektiv im epistemischen Sinn, weil die Erkenntniskriterien nicht willkürlich und weil sie unpersönlich sind. III 161

 

                                                                                                                     Searle

 

Wissen/Modalität/Lorenzen/Wessel: angenommen wird, eine bestimmte Menschengruppe hat ein bestimmtes System von Aussagen W als wahr akzeptiert. Von diesen Menschen werden dann auch alle Aussagen als wahr anerkannt, die logisch aus diesen Aussagen folgen.

             Lorenzen betrachtet das nur für Zukunftsaussagen als sinnvoll.

             Wissen/Lorenzen/Wessel: für Lorenzen ergibt sich daraus, dass alles, was wir wissen, bezüglich dieses Wissens notwendig ist.

             Tradition: Bsp wenn wir wissen, dass in einer Erbsenschote fünf Erbsen sind und dass sie Eiweiß enthält. So ist nur das zweite notwendiges Wissen. Nach Lorenzen sind beide Aussagen notwendiges Wissen. 

             WesselvsLorenzen: zu weite Auffassung. I 346

                                                                                                                     Wessel

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Wissenschaft: Th.H, Huxley/Gould: "systematisierter gesunder Menschenverstand". ‑ Charles Lyell: (Vs) muss in das eindringen was jenseits der Erscheinungen liegt und häufig gegen deren naheliegende Interpretationen kämpfen.  I 215

                                                                                                                     Gould

 

Wissenschaft/Philosophisches Wörterbuch/Lalande: (Paris, 1947): ein Aggregat von Wissen und Untersuchung, mit einem hinreichenden Maß an Einheitlichkeit und Allgemeinheit, das weder aus willkürlichen Konventionen noch aus individuellen Vorlieben erwächst, das auf objektiven Relationen gründet und durch bestimmte Methoden der Verifikation bestätigt wird. III 61

 

                                                                                                                     Black

 

wissenschaftlicher Realismus/Fraassen: Wissenschaft zielt darauf ab, eine buchstäblich wahre Geschichte zu liefern, wie die Welt ist.  I 8

                                                                                                                     Fraassen

 

Wissenschaft/Fraassen: welche Struktur die Wissenschaft auch beschreibt, es ist ein kausales Netzwerk. I 124

                                                                                                                     Fraassen

 

Wissenschaft als "natürliche Art"/Rorty: eine Wissenschaft, die so definiert wird, stellt immer die gleichen Fragen.

             RortyVs: statt dessen sollten wir uns nicht so sehen, als reagierten wir auf dieselben Reize wie unsere Vorfahren, sondern wir müssen uns als Wesen sehen, die selbständig neue und interessantere Reize geschaffen haben. Wir beanspruchen dann auch, bessere Fragen zu stellen!.

VI 377

                                                                                                                     Rorty

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Wissenschaftstheorie

 

Standardwissenschaftstheorie/Schurz: (60er Jahre)  „minimaler Empirismus“: Theorien müssen empirische Konsequenzen haben, an denen sie überprüfbar sind. I 14

                                                                                                                     Schurz

 

Normative Wissenschaftstheorie/Schurz: sagt, wie Wissenschaft sein sollte. Rationale Behauptbarkeit, Rechtfertigung, Faktische Entstehungsgeschichte irrelevant. I 21

             Deskriptive Wissenschaftstheorie/Kuhn: neu.

             KuhnVs „normativistischer Fehlschluss“: die Geschichte umfasst auch intern relevante Momente die experimentelle Methoden, und rationale Hypothesenbewertungen.

             Lösung/Schurz: der erkenntnisexterne Teiul der Wissenschaftsgeschichte ist irrelevant.  I 22

 

                                                                                                                     Schurz

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Wissenslogik  siehe auch Glaubenslogik, epistemische Logik

 

Wissenslogik/Wissen/epistemische Logik/Glauben/Stuhlmann-Laeisz: auch Wissen ist eine epistemische Beziehung. Wir bilden die Sprache GAL + W (Wissensoperator W).

             (i) Jede Aussage von GAL ist auch eine solche von GAL + W.    I 101

             (ii) es gelten die üblichen Junktorenverknüpfungen.

             Wa: "es wird gewusst, dass a", "man weiß, dass a".

             Modell zu GAL + W: wichtig: andere Struktur als bei Glauben!

U = <K,i,R,S,V> ist ein Modell, wenn

(i) U' = <K,i,R,V> ein SGL‑Modell ist,

(ii) S eine reflexive Relation auf K ist und

(iii) für alle j,k aus K gilt: wenn jRk dann auch jSk. (?).

             Aussageschemata:

             a) Wa > Ga: was man weiß, das glaubt man auch (gesichert durch die definitorische Forderung (iii))

             b) Wa > a (äquivalent: a > Wa): wenn a gewusst wird, dann ist a wahr, bzw. man kann nichts Falsches wissen. (gesichert durch (ii)). I 102

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

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Wissensparadoxie/Sainsbury:  Bsp Unerwartete Prüfung: es tut nicht zur Sache, dass die Schüler Erwartungen haben könnten, zu denen sie nicht berechtigt sind.

           Selbst wenn die Prüfung am Mittwoch stattfindet, würde das nicht bedeuten, dass die Ankündigung der Lehrerin falsch war, denn sie hatte gesagt, dass die Schüler keinen guten Grund haben werden, anzunehmen, dass die Prüfung an einem bestimmten Tag stattfindet. Sai I  141

             Es ist ein Fehler anzunehmen, dass die  Annahme der bloßen Wahrheit  der Ankündigung schon die ganze Arbeit erledigt. Gerade, dass wir glauben, die Lehrerin widerlegt zu haben und ihr damit die Möglichkeit genommen zu haben, die Arbeit schreiben zu lassen, lässt die Ankündigung wieder wahr werden! (Vorsichtiger: lässt die Wahrheit möglich werden). Quine: das ist aber so trivial, dass wir, um zu einer echten Paradoxie zu kommen, noch Änderungen vornehmen müssen:

             AG die Klasse weiß von der Wahrheit der Ankündigung. Sai I  143

             Dann wiederholen sich aber die Überlegungen bezüglich des rückwirkenden Ausschlusses: wir wüssten am Freitag, dass die Ankündigung nicht wahr ist, umgekehrt könnten wir dann nicht wissen, dass sie wahr ist. Paradoxie. Die Annahme, wir wüssten, dass die Ankündigung wahr ist, impliziert also ihre eigene Falschheit.

             Damit kann die Klasse nun zeigen, dass sie nicht wissen kann, dass die Ankündigung wahr ist! Bsp Variante: Die Ankündigung derart zu verändern, dass sie die Tatsache enthält, die Klasse wisse aufgrund der Ankündigung nicht dass die Prüfung an jenem Tage stattfinden wird. Sai I  144

             A1 Ich werde euch am Montag oder Dienstag prüfen und ihr werdet  am Morgen der Prüfung nicht wissen  ‑  oder guten Grund zur Überzeugung haben  ‑ dass die Prüfung an jenem Tag stattfinden wird.

             Problem: (Variante mit 6 Wochentagen): wir müssen wissen, dass A1 wahr ist, und es muss wahr sein, dass wir wissen, dass A1 wahr ist, aber A1 kann unter Umständen nicht wahr sein!  Also nicht nur w(A1), sondern w(w(A1)).

             Das sollte man aber nicht mit irgendeinem fragwürdigen "Prinzip":

              "Wenn w(f) dann auch w(w(f))"

zu erreichen versuchen! Das ist aber auch noch gar keine Paradoxie!  (..+..) Sai I  146f

             Paradoxie: wäre er st hier erreicht.  "Unser Beweis, dass A1 nicht gewusst werden kann, zeigt, wie leicht A1 wahr sein kann!" (..+..) V 148    

             Das ist alles noch keine Wissensparadoxie!

             echte Wissensparadoxie/Sainsbury:

             A3  W (nicht‑A3)  Bsp Man weiß, dass die Ankündigung falsch ist.

             "Was bewiesen wird, wird gewusst".      

             1. Angenommen, A3

             2. W (nicht A3)               (Definition von A3)

            3. Nicht‑A3                      (was gewusst wird, ist wahr)

             4. Wenn A3, dann nicht A3         (1‑3 zusammengefasst)

             5. Nicht‑A3                                  (nach 4.)

             6. Nicht‑W(nicht‑A3)                   (nach 5. + Definition von A3)

             7. W (nicht‑A3)                            (5. + was bewiesen ist, wird gewusst).

             6 und 7. widersprechen sich.

             Wissensparadoxie/Sainsbury: wir müssen

             1. die Natur der Ankündigung,

             2. die epistemischen Grundsätze (die Grundsätze, die die Natur des Wissens betreffen), untersuchen...V 155

             Es war ein Vorschlag, die Wissensparadoxie wie die Lügnerparadoxie zu behandeln, da Wissen an Wahrheit gebunden ist. Die Analogie zur Glaubensparadoxie, die nicht an Wahrheit gebunden ist zeigt, dass hier die gleiche Paradoxie auftritt.

             Das Problem liegt vielmehr in der Selbstbezüglichkeit. Sai I 157

             Wissensparadoxie: Die klassische Formulierung ist von Montague/Kaplan, die Analogie zur Glaubensparadoxie bzw. Lügnerparadoxie von Burge.

Wissen/Glauben/Wissensparadoxie/Sainsbury: es gibt eine Diskussion, ob Wissen bzw. Glauben korrekt durch einen Operator oder ein Prädikat wiedergegeben werden sollte. Ich lege mich da nicht fest.     Bsp Operator: "A1 ist wahr"

             Bsp prädikativ: wird es mit Namen von Ausdrücken zu tun haben, statt mit deren Gebrauch.

             Montague/Kaplan: prädikative Version, um auszuschließen, dass Operatoren die Schuld haben. Sai I 160

                                                                                                                     Sainsbury

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Wissen-wie

 

Wissen wie es ist: ist vielmehr der Besitz von Fähigkeiten, nicht von Information!  I 55

 

                                                                                                                     Lewis

 

Wissen-wie/Schwarz/VsLewis: Kombination von Fähigkeiten und ihrer Alternativen: wenn hinreichend viele der folgenden Bedingungen erfüllt sind: 

1. Rot‑Erfahrung vorstellen und in Erinnerung rufen können Sie als solche klassifizieren

2. Schon einmal eine gehabt haben

3. Gerade jetzt eine haben und darauf achten

4. Mentale Repräsentationen für Rot‑Erfahrungen haben usw.

Lewis: ist dem nicht grundsätzlich abgeneigt. (1988e,287,1994b,293f). Schw I 159

 

                                                                                                                     W. Schwarz

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Wohlergehen/Dawkins: ist definiert als Überlebenschancen, selbst wenn der Effekt auf die tatsächlichen Aussichten so klein ist, dass man ihn scheinbar vernachlässigen kann. I 27

 

                                                                                                                     Dawkins

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Wohlgeformt: Zeichenreihen, die typographisch mit den uns bekannten aussagenlogischen  Formeln übereinstimmen. "Formeln von S". ("wff"=well formed form). HH I 247

                                                                                                       

                                                                                                                     Hoyningen-Huene

 

strikte wff/Hughes/Cresswell: äquivalent mit wffs der Form Lb.  HC I 202

 

                                                                                                                     Hughes/Cresswell

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Wohlgeformtheit/Mereologie

 

Wohlgeformtheit/Musik/Mereologie/Nicholas WolterstorffVsGoodman/Simons: Wolterstorff 1980, 56) die Idee eines normalen oder wohlgeformten Dings einer Art hat dieser auf Musikstücke angewendet: nicht‑wohlgeformt ist es, wenn ein oder mehrere der normalen Teile fehlen oder am falschen Ort ist.

Damit ist der Begriff etwas weiter als bei Aristoteles. Es erlaubt uns zu sagen, dass eine Aufführung mit einer falschen Note immer noch eine Aufführung desselben Stücks ist.

GoodmanVsWolterstorff: (Goodman 1969, 186f): das dürfen wir nicht erlauben wegen der Transitivität: der Identität: wenn eine Aufführung mit einer falschen Note identisch ist, dann sind am Ende alle Stücke miteinander identisch.

             (Normalität/Aristoteles: nennt ein Objekt verstümmelt, wenn es zusammenhängend ist, aber ein hervorstechender Teil fehlt. )  I 284                     

                                                                                                                     Simons

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Wohlordnung/wohlgeordnete Menge/Mathematik/Cantor: eine geordnete Menge heißt wohlgeordnet, wenn jede nichtleere Teilmenge ein (bezüglich der Ordnungsstruktur) erstes Element hat.

             Offenbar sind alle endlichen Mengen wohlgeordnet  und zwar in jeder Ordnung.

             Bsp Aber auch die Menge der natürlichen Zahlen: wie man auch eine (nichtleere) Teilmengen von N definiert, sie  hat stets ein kleinstes Element.

             Bsp Dagegen sind die ganzen Zahlen Z und die rationalen Zahlen Q nicht wohlgeordnet, , wenn diese Trägermengen mit der üblichen Ordnungsstruktur <= versehen werden. (Es gibt ja in der Menge der negativen Zahlen kein kleinstes Element, und auch keinen kleinsten Bruch > 0.

             Wohlordnung/unendliche Mengen: nun war es Cantor aber gelungen, alle rationalen Zahlen durchzunummerieren: mit Hilfe einer Folge f C: N ‑> Q    I 81

 

             Wohlordnungssatz/Basieux: "Jede Menge lässt sich wohlordnen". (Das ist eine Vermutung!)

             Irgendzwei wohlgeordnete Mengen lassen sich vergleichen:  man bildet die eine auf einen Abschnitt der anderen bijektiv ab ‑ sogar unter Erhaltung der Ordnung.

             Dabei versteht man unter dem Abschnitt A(a) einer Menge M die Teilmenge A(a)< M, zu der alle jene Elemente x aus M gehören, die vor a stehen, für die also x < a gilt.

             Leider gibt der Satz kein Konstruktionsverfahren an.

             Für die reellen Zahlen ist er heute noch völlig ungelöst. I 82

                                                                                                                     Basieux

 

Wohlordnung/WO/wohlgeordnet/Quine: wenn eine fundierte Relation eine Ordnung ist, so nennt man sie eine Wohlordnung.  IX 101

                                                                                                                     Quine

 

Wohlordnungssatz/Zermelo:  (äquivalent zum Auswahlaxiom): jede Klasse kann wohlgeordnet werden. Jede Klasse ist das Feld einer WO, es sei denn, sie hat nur ein Element. d.h. "z(Ex(z = {x})  v  Ex[Wohlord x  u  z = (x U ^x) ' ' J)]). ‑ nach dem NT ist das evident, denn eine Nummerierung y von z schafft für die Elemente von z parallel zur WO der nummerierenden OZ die WO   y I E I ^y.  IX 166

 

                                                                                                                                  Quine

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 Wollen :Sellars: eine Absicht, deren Zeit gekommen ist.

             "Ich werd' meine Hand in 10 Minuten heben...in 9 Minuten..."       I 377

 

                                                                                                                     Brandom

 

Wollen/Wittgenstein:  Das Wollen ist nicht etwas, was mir geschieht, sondern etwas was ich tue!

             Das Wort "wünschen" hat einen sehr viel umfassenderen Gebrauch als "wollen".

             Das Denken ist ‑ im Gegensatz zum Wollen ‑ etwas, was einem geschieht, nicht etwas was man tut! II 216

                                                                                                                     Wittgenstein

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Wort/Wörter/Armstrong: bestehen in gewissen formalen Eig entweder eines Ereignisses (vokaler Äußerung) oder ED: (Schriftzeichen). II 25

                                                                                                                     Armstrong

 

Wort/Black: versuchsweise Definition: jedes Segment eines Satzes, das durch aufeinanderfolgende Punkte begrenzt wird, zwischen denen eine Pause möglich ist.

             Wörter/Noreen: keine begrifflichen Einheiten: Bsp das Wort Dreieck und die Wortfolge dreiseitige Figur haben dieselbe Bedeutung.

             Wortgrenzen sind da anzusetzen, wo sinnvolle Einschübe neuer Äußerungsteile möglich sind. II 48

                                                                                                                     Black

 

Wort/Linguistik/Lyons: der Begriff „Wort“  ist mehrdeutig:

             a) phonologisches Wort, das repräsentiert

             bgrammatisches Wort, das phonologisch (oder orthographisch) repräsentiert wird.

             Bsp das phonologische Wort [säng] repräsentiert das grammatische Präteritum von sing.

             Es gibt nun auch Fälle, wo

             1. ein phonologisches Wort mehrere grammatische repräsentiert [postmän] : postman und post men

             2. mehrere phonologische Wörter ein grammatisches Wort repräsentieren: Bsp [räd]: Präteritum von read oder Adjektiv red.

             c) dritte, abstrakte Form von „Wort“: Lexem.

             Wort: „beliebiger Abschnitt des Satzes“ – LyonsVs: das ist nur eine Materialbeschreibung              Wort/moderne Linguistik: Verbindung einer bestimmten Bedeutung mit einem bestimmten Lautkomplex, mit bestimmter grammatischer Verwendungsmöglichkeit – Problem: auch andere Einheiten erfüllen diese Definition – Bsp „un‑„   I 200

                                                                                                                     Lyons

 

Wort/Bloomfield/Lyons: (bekannteste moderne Definition): das Wort ist diekleinste freie Form((s) in der Sprache).

             Def gebundene Form/Bloomfield/Lyons: Formen, die nie alleine als ganze Äußerungen vorkommen.

             Def freie Form: eine Form, die alleine als Äußerung vorkommen kann.

             Def kleinste freie Form/Bloomfield: jede freie Form, die selbst keinen Teil enthält. (DF). (= Wort).

             LyonsVsBloomfield: das trifft eher auf phonologische als auf grammatische Wörter zu I 204

 

                                                                                                                     Lyons

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Wortbedeutung/Loar/EMD: in Gemeinschaft P: das, was ihr zugeschrieben wird durch Lexikon und Grammatik von O zusammen mit allgemeinen Prinzipien der Kompositionalität.

             Daher braucht man für die Bedeutung einzelner Wörter keine Konvention zu postulieren! Das leitet sich alles von der übergeordneten Konvention ab, die L zur Sprache dieser Gemeinschaft macht. II 160

                                                                                                                     EMD

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Wörterbuch/Quine: registriert bloß den Gebrauch.  D.h. dass es schon Synonymie voraussetzt. XI 73

 

                                                                                                                     Lauener/Quine

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Quasi‑Wunder/Lewis: außerordentlich unwahrscheinlich, aber keine Verletzung der Naturgesetze. V 60

                                                                                                                     Lewis

 

Wunder/Glauben/Religion/Hume: (Treatise, 10): kühner Anspruch, Wunderberichte widerlegen zu können. 1. Spezielle Gründe, 2. Hauptargument.

             i) Es gibt überhaupt keine gutbezeugten Wunder, keins ist durch eine ausreichende Zahl von Zeugen belegt.

             IV 350

             ii) Psychologischer Faktor: der Affekt der Überraschung bringt Verwunderung und damit einen Hang zum Glauben an solche Ereignisse, aus denen er stammt!

             iii) Wunderberichte finden sich hauptsächlich bei unwissenden und barbarischen Völkern. Geglaubt werden sie allerdings auch von zivilisierten.

             Solche Berichte haben Autorität erworben, bevor sich Traditionen der rationalen Nachprüfung entwickelt haben.

             iv) Die verschiedenen Religionen widersprechen einander.

             IV 351

             v) die Tatsache, dass ein Wunderbericht  zur Einführung einer neuen Religion oder zur Sicherung einer bestehenden verwendet wird, ist bereits ein Grund zu Skepsis.  Viele Menschen haben ein starkes Interesse am Glauben, so können sie selbst leicht getäuscht werden.

             Viele Religionen erklären Leichtgläubigkeit als wertvoll, während Zweifel sündhaft sein sollen.

             2. Das Hauptargument: sprachphilosophische Überlegung. Hintergrund: die Überzeugung, die Person würde dies nicht berichten, wenn es gar nicht der Fall wäre.

             IV 352

             Frage: a) was ist wahrscheinlicher,. dass die Person sich irrt oder dass sie lügt?

             b) dass das Wunder tatsächlich stattgefunden hat?

             Ein Wunder muss sogar so unwahrscheinlich sein wie überhaupt denkbar, damit es als Wunder eingestuft wird. Nichts kann unwahrscheinlicher sein als ein Wunder.

             IV 353

             Die damit konkurrierende Unwahrscheinlichkeit, dass der Berichtende getäuscht worden ist oder sich irrt kann höchstens gleich groß sein!

             Tatsächlich ist sie nicht einmal gleich große wie die des Wunders: denn dass jemand sich irrt widerspricht ja keinem Naturgesetz!

             Hume beansprucht nicht, zeigen zu können, dass es keine Wunder geben kann, sondern nur, dass  wir nie gute Gründe haben, sie zu glauben.  IV 349ff

                                                                                                                     Stegmüller

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Wunsch/Frage/Befehl/Frege/Stuhlmann-Laeisz: These ein Wunschsatz, eine Frage oder ein Befehl  enthält überhaupt keinen Gedanken! II 73

             Ein Satz enthält nur dann einen Sinn, "bei dem Wahrheit überhaupt in Frage kommen kann", wenn der Satz selbst diese Bedingung erfüllt.  II 74

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

 

 

 

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